Von: luk
Luttach/Bozen – Der schreckliche Unfall vom Wochenende in Luttach im Südtiroler Ahrntal ist kaum in Worte zu fassen. Sieben junge Menschen aus Deutschland kamen ums Leben. Der Unfallfahrer war stark alkoholisiert und offenbar an der Stelle auch viel zu schnell mit seinem Audi TT unterwegs.
Wie das Tagblatt Dolomiten heute berichtet, besuchten am Montag gegen Mittag Angehörige der Verstorbenen die Unfallstelle. Es war ein bedrückender Moment. Mit versteinerten Mienen stiegen sie aus den Autos aus. In ihren Händen hatten sie Kerzen. Sie sind gekommen, um sich von ihren Lieben zu verabschieden und um zu verstehen, wie der Unfall geschehen konnte. „Das ganze Tal trauert mit ihnen. Dieser Unfall war entsetzlich“, so Bürgermeister Helmut Gebhard Klammer.
Indes wurde der Unfalllenker ins Gefängnis überstellt. Auf ihn kommen nun strafrechtliche aber wohl auch zivilrechtliche Folgen zu.
Wie das Tagblatt Dolomiten berichtet, wird die Versicherung bis zur Höchstschadenssumme bezahlen. „Bei 17 Unfallopfern ist der Schadenersatz jenseits von Gut und Böse“, meint der Bozner Rechtsanwalt Michael „Much“ Pichler.
Das heißt, wenn sich die versicherte Höchstsumme pro Schadensfall auf sechs bis sieben Mio. Euro beläuft, dann werde diese Summe auf alle Opfer aufgeteilt. „Und so unglaublich zynisch das jetzt klingen mag, versicherungstechnisch ist ein Unfalltoter billiger als ein Schwerverletzter“, sagt Rechtsanwalt Pichler.
Vielleicht zahle auch der Garantiefonds für Verkehrsopfer von Unfallfahrern, die nicht versichert waren. „Für die Differenz haftet der junge Mann. Das heißt, bei all der menschlichen Tragik kommt dazu, dass es wahrscheinlich schwierig wird, dass der ganze Schaden kassiert werden kann. Hier gibt es nur Verlierer“, so Pichler.