Von: mk
Auronzo – Weil sie sich zwei Mal geweigert hatten, in den Rettungshubschrauber einzusteigen, der sie in Sicherheit bringen sollte, werden zwei im Drei-Zinnen-Gebiet in Schwierigkeiten geratene Alpinisten aus Katalonien zur Kasse gebeten. Zwischen 8.000 und 10.000 Euro macht die Rechnung laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa für die Einsatzkosten aus. Doch das Paar aus Barcelona will offenbar nichts davon wissen.
„Wir haben niemanden um Hilfe gebeten, deshalb zahlen wir nicht“, erklärte der 45-jährige Alpinist. Er und seine 36-jährige Seilpartnerin befinden sich noch immer im Gebiet der Dolomiten, wo sie ihren Urlaub verbringen.
Wie der 45-Jährige erklärt, ist das Paar nicht versichert. Doch weil niemand Hilfe angefordert habe, wollen die beiden auch nicht zahlen. Für ihn sei der Fall abgeschlossen.
Der Mann dementiert außerdem Medienberichte, wonach das Paar letztendlich selbst die Rettungskräfte verständigt habe.
Die Retter waren von der Mutter des 45-jährigen Alpinisten alarmiert worden, die in einer Berghütte auf die Rückkehr des Paares gewartet hatte. Der Rettungshubschrauber lokalisierte die Bergsteiger zwar, diese verweigerten aber zwei Mal an zwei verschiedenen Tagen eine Bergung – mit der Begründung, sie könnten noch aus eigener Kraft erreichen, was sie sich vorgenommen hatten.
„Es hat kein Notfall geherrscht“, erklärt der Mann weiter, „wir sind wegen des schlechten Wetters nicht weitergekommen, wie haben einen Biwak aufgebaut und uns auf dem Rückweg gemacht – in unserem Rhythmus, ohne Panik.“ Weil er keinen Empfang hatte, habe er leider seine Mutter nicht erreichen können, so der 45-Jährige.
Auf alle Fälle seien sie erfahrene Bergsteiger und hätten sich nicht unvorbereitet auf das Abenteuer eingelassen, lautet das Fazit des Mannes.
Nach drei Tagen – am Montagnachmittag – hat ein Helikopterteam aus Südtirol die beiden Katalanen dann nach einer wegen des Nebels schwierigen Rettungsaktion in Sicherheit gebracht.