Von: luk
Bozen – Beamte der Staatspolizei konnten in der Nacht auf Dienstag in Bozen eine Verzweiflungstat vereiteln. Der Einsatz war für die Ordnungshüter nicht nur physisch sondern auch psychisch eine Herausforderung. Am Ende waren aber alle Beteiligten froh, über diesen glimpflichen Ausgang. Selbst der Mann, der sich in Gefahr begeben hatte, bedankte und entschuldigte sich bei den Einsatzkräften.
Es war kurz vor Mitternacht, als er die Notrufnummer 112 wählte. Er kündigte mit Bestimmtheit an, seinem Leben ein Ende bereiten zu wollen. Die Lage war also mehr als ernst. Mit großer Professionalität konnten die Bediensteten aber den Aufenthaltsort des Mannes in Erfahrung bringen und ihn vorerst vor einem Sprung in die Tiefe bewahren.
Ein Streife der Staatspolizei machte sich unverzüglich auf den Weg zu dem elfstöckigen Haus in der Landeshauptstadt. Weil der Lift nicht in Funktion war, eilten die Polizisten über das Treppenhaus aufs Dach. Sie schlichen sich an den gefährdeten Mann heran, der bereits auf der Dachkante saß und einen Fuß in die Tiefe baumeln ließ. Unbemerkt konnten sich die Exekutivbeamten nähern und so den Überraschungseffekt ausnutzen. Sie packten den Mann und zogen ihn in Sicherheit. Kein leichtes Unterfangen, wie die Quästur schildert, da der Suizidgefährdete über 100 Kilogramm wog und sich auch zur Wehr setzte.
Mit viel Empathie konnten die Beamten den Mann zur Vernunft bringen, bis er ihnen schließlich Einblick in seine Lage gab. Offenbar half das Reden über die Probleme: Der Mann kam langsam zur Vernunft und entschuldigte sich, sie durch sein Handeln in Gefahr gebracht zu haben. Auch war er sichtlich dankbar, noch am Leben zu sein.
Gegenüber den Rettungskräften bezeichnete er die Polizisten als “Helden” und willigte ein, ins Krankenhaus gebracht zu werden. Die Exekutivbeamten der Polizei begleiteten ihn und redeten auf ihn ein, eine entsprechende Therapie zu machen, um einen Ausweg aus der Krise zu finden.