Von: mk
Bozen/Branzoll – Seit vier Jahren liegt er im Koma. Dem 35-Jährigen, der aus Mazedonien stammt, aber in Branzoll ansässig ist, wurde bei einer Prügelei vor der Diskothek Mayima in der Galvani-Straße mit der Faust mitten ins Gesicht geschlagen. Sein Gegner muss sich nun wegen schwerster Körperverletzung vor Gericht verantworten.
Ob der 35-Jährige je wieder aus dem Koma erwacht, bleibt fraglich. Der Prozess gegen den jungen Mann hat in Bozen am Montag begonnen. Der Angeklagte hatte im Verlauf der Untersuchung stets beteuert, zuerst vom Opfer angegriffen worden zu sein.
Seine Anwälte Nicola Nettis und Corrado Faes haben deshalb beantragt, dass die Aufnahmen der Überwachungskameras in der Umgebung der Disco überprüft werden. Das Bildmaterial ist allerdings nicht vollständig, da sich ein Teil der Auseinandersetzung außerhalb des Blickwinkels der Kameras abgespielt hat.
Um die Ereignisse vor dem fatalen Faustschlag zu rekonstruieren, wurden deshalb vor Gericht mehrere Zeugen angehört, die sich an jenem Abend ebenfalls vor der Diskothek befunden hatten. Doch den genauen Hergang der Ereignisse nachzuvollziehen, stellt sich als schwieriger heraus als zunächst gedacht. In der Dunkelheit und im Durcheinander war es für die Anwesenden nicht leicht zu verstehen, was eigentlich los war.
Erst nachdem der 35-Jährige aufgrund des Faustschlags zu Boden auf den Asphalt geprallt war, begriffen viele, dass sich etwas Schwerwiegendes ereignet hatte. Anschließend wurde die Polizei verständigt, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.
Die Ordnungshüter, die nur wenige Minuten später auftauchten, riefen einen Rettungswagen zum Ort des Geschehens, zumal der 35-Jährige bewusstlos am Boden lag. Seitdem ist dieser nicht mehr wieder zu sich gekommen. Derzeit befindet er sich in einer Anstalt zur von Behandlung von Langzeitkranken in Bozen.
Seine Angehörigen haben sich als Nebenkläger in das Verfahren eingelassen.