Von: luk
Hamburg – Am Hamburger Hauptbahnhof herrschte am Mittwoch Großalarm. Die Gleise 7 und 8 wurden von der Bundespolizei abgesperrt, und Passagiere mussten die Bahnsteige umgehend verlassen. Der Auslöser war die Sorge um eine mögliche Infektion mit dem hochgefährlichen Marburg-Virus.
Ein Medizinstudent aus Ruanda, der zuvor einen Patienten mit dem Marburg-Virus behandelt hatte, zeigte während der Zugfahrt von Frankfurt nach Hamburg grippeähnliche Symptome. Der Mann war gemeinsam mit seiner Freundin im ICE unterwegs, nachdem er kurz zuvor mit dem Flugzeug direkt aus Ruanda eingereist war.
Aus Vorsicht wurde der betroffene Bereich des Bahnhofs geräumt, um mögliche Ansteckungen zu verhindern. Die Behörden leiteten sofort umfassende Schutzmaßnahmen ein, um eine Verbreitung des gefährlichen Virus zu verhindern. Weitere Untersuchungen sollen nun klären, ob tatsächlich eine Infektion mit dem Marburg-Virus vorliegt.
Das Marburg-Virus ist ein seltenes, aber extrem gefährliches Virus, das hämorrhagisches Fieber verursacht. Es gehört zur gleichen Virusfamilie wie das bekanntere Ebola-Virus. Die Infektion führt zu schweren Symptomen wie hohem Fieber, starken Blutungen und Organversagen. Das Virus wird durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten von infizierten Menschen oder Tieren, wie beispielsweise Affen oder Flughunden, übertragen. Die Sterblichkeitsrate bei einem Ausbruch kann sehr hoch sein und liegt je nach Fall zwischen 25 und 90 Prozent. Da es bisher keine spezifische Behandlung oder zugelassene Impfung gibt, erfordert der Umgang mit infizierten Personen strengste Schutzmaßnahmen.
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