Zweite Tiroler Rettungsdiensttage

Von der App bis zur Drohne: Neue Technologien im Rettungsdienst

Sonntag, 02. April 2017 | 10:05 Uhr

Von: mk

Vill – Im Notfall zählt jede Sekunde – Unterstützung durch technische Hilfsmittel kann dabei lebensrettend sein. Vor allem im Kampf gegen den plötzlichen Herztod wurden neue Technologien entwickelt. Diese reichen von der Lebensretter-App auf dem Handy bis zur „Defi-Drohne“, die ferngesteuert die Notausrüstung über dem Einsatzort abwirft. Im Rahmen der zweiten Tiroler Rettungsdiensttage, die vom 31. März bis 1. April 2017 am Grillhof in Vill stattfanden, wurden die Vor- und Nachteile dieser innovativen Technologien diskutiert. Zusätzlich wurde im Rahmen von lokalen und internationalen Projekten das Bewusstsein der ErsthelferInnen dahingehend geschärft, mit sofortigen lebensrettenden Maßnahmen die Zeit bis zum Eintreffen professioneller Hilfe effektiv zu nützen.

„Die sich ändernden Rahmenbedingungen stellen den Rettungsdienst heute und vermehrt in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen. Um auch in Zukunft die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten, bedarf es der engen Zusammenarbeit zwischen allen Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen. Daneben wird die Unterstützung durch innovative Technologien mehr an Bedeutung gewinnen“, erläuterte Tirols Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg.

Gemeinsam mit Ärzten, Rettungsdienst und Krankenhäusern soll daran gearbeitet werden, die Schnittstellen zwischen den Systemen zu verbessern: „Wichtige Ziele dabei sind die nahtlose Übergabe von Patientinnen und Patienten zwischen Rettungsdienst und Krankenhaus sowie die optimale Bereitstellung aller Ressourcen zur bestmöglichen Versorgung bei einem Notfall. Denn im Mittelpunkt steht immer das Wohl der Patientinnen und Patienten“, führte LR Tilg weiter aus.

Schnelleres Handeln

Nicht nur Herzversagen, sondern auch akute Schlaganfälle erfordern ein schnelles Handeln und eine reibungslose Zusammenarbeit aller AkteurInnen im Gesundheitswesen. Im Rahmen der Rettungsdiensttage erläuterten ReferentInnen aus Tirol, Österreich, Deutschland und der Schweiz die Bedeutung der durchgehenden Versorgungskette bei Schlaganfällen, um möglichst wenig Zeit zwischen dem Erkennen eines Schlaganfalls, dem Transport ins Krankenhaus, der endgültigen Diagnose und der Einleitung der Therapie zu verlieren.

Transparenter, schneller und innovativer

Privatwirtschaftliche Kriterien spielen im Rettungsdienst eine zunehmende Rolle. Gefragt sind unter anderem Effizienzsteigerung, eine höhere Qualifikation der MitarbeiterInnen und technische Neuerungen, sowie Evaluierung und Controlling. Im Rahmen der Vorträge wurde deshalb auch über Entwicklungsmöglichkeiten und neue qualitätsfördernde Konzepte diskutiert. Die zweiten Tiroler Rettungsdiensttage wurden vom Team des Ärztlichen Leiter Rettungsdienst des Landes Tirol gemeinsam mit der Rotes Kreuz Tirol gem. RD GmbH organisiert.

Genauere Informationen zur Tagung unter: https://aelrd-tirol.at/ tird2017/.