Von: mk
Bozen – Die Bergrettung der Finanzpolizei zieht Bilanz über ihren Einsatz in Südtirols Skigebieten. Vertreten mit fünf Stationen im Land, kamen die Bergretter der Finanzpolizei heuer im Winter in 900 Fällen zum Einsatz. In 300 Fällen handelte es sich um Rettungseinsätze auf der Piste.
Über 100 Verwaltungsstrafen wurden verhängt, hauptsächlich wegen fehlender Pflichtversicherung oder Schutzausrüstung, Missachtung der Beschilderung und des Verbots von Tiefschneeabfahrten bei hoher Lawinengefahr. In einigen Fällen wurde unbelehrbaren Skifahrern sogar der Skipass entzogen.
Dies betraf auch Skifahrer, die unter Alkoholeinfluss oder im Besitz von Drogen erwischt wurden. Bei Kontrollen, die von den Bergrettern der Finanzpolizei in Zusammenarbeit mit den Drogenhunden durchgeführt wurden, ging auch ein Skilehrer ins Netz. Er hatte eine kleine Menge Drogen bei sich und wurde den zuständigen Landesbehörden gemeldet. Sein Eintrag ins Berufsalbum steht auf der Kippe.
Für Einsätze im Hochgebirge konnten sich die Bergretter der Finanzpolizei auf die Unterstützung der Flugstaffel in Bozen mit ihren Hubschraubern verlassen.
Zahlreiche Notrufe gingen bei der Einsatzzentrale ein. Die Flugretter leisteten mit dem Bergrettungsdienst der Finanzpolizei nicht nur Hilfe für Skitourenfahrer in Not, die in großer Höhe festsaßen, sondern waren auch im Rahmen des Landeskatastrophenschutzes tätig, zuletzt etwa bei einem Waldbrand in der Nähe von Latsch im Vinschgau. Dort evakuierten die Finanzpolizisten mit Hubschraubern über 100 Personen und brachten freiwillige Feuerwehrleute zum Einsatzort, um die Flammen zu bekämpfen.
Auch bei Lawinenabgängen waren die Einsatzkräfte häufig gefragt. In diesen Fällen ist die Anwesenheit der Finanzpolizisten nicht nur bei der Suche und Rettung von Verschütteten unerlässlich, zumal sich auch auf die Hilfe von Lawinensuchhunden als vierbeinige Unterstützer zähen können. Sie führen auch sofortige Ermittlungen an Ort und Stelle durch, um mögliche Verantwortliche zu identifizieren und der Staatsanwaltschaft zu melden.
In diesem Zusammenhang hat die Finanzpolizei drei Jugendliche bei der Jugendstaatsanwaltschaft Bozen angezeigt, die – nach dem derzeitigen Ermittlungsstand – für die Auslösung einer großflächigen Lawine im Skigebiet Meran 2000 verantwortlich sein sollen. Bislang gilt die Unschuldsvermutung.
Ins Visier der Finanzpolizei gerieten außerdem illegale Skilehrer und Bergführer, aber auch Skischulen, die mehr Praktikanten und Anwärter einsetzten als erlaubt. Die Vorschriften sehen vor, dass diese Personen nur unter der Aufsicht eines Leiters von Skischulen ein Praktikum absolvieren dürfen.
Insgesamt haben die Ermittler 21 Skilehrer, die ihrer Tätigkeit illegal nachgingen, im Laufe der Wintersaison entdeckt und sanktioniert.
Während der Saison war die Finanzpolizei außerdem an der Sensibilisierungskampagne „Ich habe Spaß – ganz sicher“ beteiligt, die von der Autonomen Provinz Bozen und dem Verband der Seilbahnbetreiber Südtirols organisiert wurde. Sie fand in den wichtigsten Skigebieten statt und richtete sich vor allem an junge Menschen, um die Sicherheit zu fördern.
Ausblick auf die Sommersaison
Mit dem Beginn der warmen Jahreszeit wird die Zahl der Bergsteiger zunehmen. Das Landeskommando der Finanzpolizei appelliert in diesem Zusammenhang an Wanderer, die in den kommenden Wochen nach Südtirol kommen, Touren zu wählen, die dem eigenen Fitnesslevel entsprechen. Außerdem sollte man sich erfahrenen Bergprofis anvertrauen, um die besten Routen zu finden. Vor einer Tour sollte man sich über das Wetter informieren und stets geeignete Ausrüstung sowie passendes Schuhwerk, Helme und Gurte zu verwenden. Wanderer sollten außerdem sicherstellen, dass Sie jederzeit erreichbar sind. Gebiete ohne Mobilfunkempfang sollten eher gemieden werden.
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