Von: mk
Neumarkt – Den Carabinieri von Neumarkt und der Staatsanwaltschaft von Monza ist ein Schlag gegen den Drogenhandel zwischen Lombardei und unserer Region geglückt. Die Untersuchung war bereits im Dezember abgeschlossen worden, erste Ergebnisse wurden aber erst jetzt bekannt.
Die Ermittlungen waren am vergangenen 24. August ins Rollen gekommen, als die Carabinieri zwei italienische Staatsbürger festgenommen hatten. Die beiden Männer waren in Besitz von Rauschgift mit einem äußerst hohen Wirkstoffgehalt aufgefunden worden. 30 Kilogramm Haschisch, acht Kilogramm Marihuana, 200 Gramm Kokain und 25.000 Euro in kleinen Scheinen wurden beschlagnahmt.
Eine Streife der Carabinieri hatte in der Nacht in Kaltern einen Mann in einem Crossover-Pkw kontrolliert, der auf einem Parkplatz in der Nähe der Weinstraße stand. Der Mann versuchte, die Zweifel der Ordnungshüter zu zerstreuen, und erklärte, er befinde sich auf der Suche nach einem Hotel.
Dennoch schöpften die Carabinieri Verdacht. Der Mann hatte keine Papiere bei sich und befand sich offenbar in berauschtem Zustand. Bei seiner Durchsuchung entdeckten die Ordnungshüter 19.000 Euro in bar und fast drei Gramm Kokain. Der Mann erklärte, er habe das Geld beim Glücksspiel gewonnen, doch die Ermittler ließen sich nicht beirren.
Die Carabinieri von Neumarkt forschten einen mutmaßlichen Wohnsitz des Mannes in Monza aus. Die Ermittler vermuteten, dass sich dort noch weitere Drogen befinden könnten. In Zusammenarbeit mit den Carabinieri von Monza wurden im Appartement im Kühlschrank und in mehreren Koffern unter dem Bett 25 Kilogramm Haschisch sichergestellt, das auf 250 Packungen aufgeteilt war. Die meisten davon waren in Cellophanpapier gewickelt, auf dessen Logo ein Raumschiff mit der Aufschrift „Planet Express Farm“ abgebildet war.
Außerdem entdeckten die Ordnungshüter acht Kilogramm getrocknetes Marihuana, drei Präzisionswaagen und eine große Menge an Mannit, das oft als Verschnittmaterial verwendet wird. Der 54-Jährige, der bislang keine Vorstrafen hatte und in Monza ansässig ist, wurde ins Gefängnis von Monza überstellt.
Die Ermittler vermuteten, dass es sich bei dem Mann um einen Drogenkurier handelte. Die Carabinieri von Neumarkt konzentrierten sich deshalb darauf, den Mittelsmann in unserer Region auszuforschen. Nach der Analyse einer Reihe von technischen Daten und mehreren Lokalaugenscheinen im Fleims-und im Fassatal stießen die Ordnungshüter mit Unterstützung der Carabinieri von Cavalese auf den mutmaßlichen Empfänger der Drogen.
Dabei handelte er sich um einen 30-jährigen Römer, der in Moena lebte. Der Mann beteuerte zunächst seine Unschuld. Doch in seiner Wohnung entdeckten die Carabinieri einen Rucksack, in dem sich rund 200 Gramm Kokain, 3,5 Kilogramm Haschisch, 40 Gramm Marihuana, eine Präzisionswaage und rund 5.000 Euro in bar befanden. Die Staatsanwaltschaft von Trient ließ den Mann in Gewahrsam nehmen und ordnete die Überstellung ins Trientner Gefängnis an.
Den Ermittlungen zufolge war am 24. August bereits die dritte Lieferung an Drogen von der Lombardei in die Region erfolgt. Die Übergaben hatten im monatlichen Rhythmus stattgefunden.