Von: mk
Bozen – In den Kältenotfallzentren in Bozen kommt es auch immer wieder zu Gewalt. Allein im vergangenen Monat musste die Polizei in 35 Fällen einschreiten. Personen mit Vorstrafen, die oft von außerhalb stammen und in den Einrichtungen Unterschlupf suchen, sind besonders häufig in die Auseinandersetzungen verwickelt.
Am vergangenen Freitag musste die Polizei im Morgengrauen einschreiten, nachdem eine Person nach einem tätlichen Angriff vom Weißen Kreuz ins Bozner Krankenhaus gebracht worden war. Wie der 43-Jährige aus Senegal den Beamten erzählte, sei es im Kältenotfallzentrum im Ex-Alimarket zu einem Streit mit einem Unbekannten aus nichtigen Gründen gekommen, der bald eskaliert sei. Der 43-Jährige hat selbst mehrere Vorstrafen und lebt in Trient.
Um ihn außer Gefecht zu setzen, habe sein Kontrahent Pfefferspray eingesetzt. Dies verursachte beim 43-Jährigen Kopfschmerzen und er konnte vorübergehend nichts mehr sehen. Die Ermittlungen, um den Angreifer zu identifizieren laufen.
Gleichzeitig ist es am Freitag zu einem weiteren Vorfall von Gewalt im Kältenotfallzentren in der Pacinotti-Straße gekommen. Der Leiter der Einrichtung hatte die Polizei verständigt, nachdem ein 39-jähriger Marokkaner mit Vorstrafen für Aufruhr gesorgt hatte. Erst in der Nacht zuvor war der Mann aus dem Kältenotfallzentrum im Ex-Alimarket rausgeschmissen worden, weil er aus nichtigen Gründen andere Gäste aufgewiegelt hatte.
Den Beamten gelang es, den 39-Jährigen zu beruhigen. Angesichts seiner Vorstrafen hat Quästor Paolo Sartori ein Dekret zur Abschiebung des Mannes erlassen.
Auch am Samstagabend ist die Polizei mehrmals ins Kältenotfallzentren in der Pacinotti-Straße gerufen worden. Der erste Einsatz erfolgte gegen 20.00 Uhr: Drei Männer mit Migrationshintergrund fielen durch belästigendes und provokantes Verhalten auf. Gleichzeitig ignorierten sie die Aufforderung, die Struktur zu verlassen.
Die Beamten konnten die Männer als B.A (27 Jahre), H. Y. (28 Jahre) und B. Z. (31 Jahre) identifizieren. Alle drei stehen unter Asylschutz und sind bereits vorbestraft. Sie wurden aus der Einrichtung entfernt und auf die Quästur gebracht, weil sie gegenüber Mitarbeitern des Roten Kreuzes ein bedrohliches Verhalten an den Tag gelegt hatten. Quästor Paolo Sartori hat angesichts des Vorfalles die zuständige territoriale Kommission angeregt, den Asylstatus der Männer aufzuheben. Im Anschluss sollen auch sie abgeschoben werden.
Gegen 21.30 Uhr wurde die Polizei erneut ins Kältenotfallzentren in der Pacinotti-Straße gerufen – diesmal wegen Brandstiftung: Jemand hatte ein Feuer innerhalb der Einrichtung gelegt. Die Beamten unterstützen die Feuerwehr bei den Löscharbeiten und brachten die anderen Besucher in Sicherheit. Ersten Erhebungen zufolge hatte ein Besucher, der bislang noch nicht identifiziert werden konnte, aus unbekannten Gründen mehrere Decken und eine Matratze angezündet, die er zuvor in die Toilette gepfercht hatte. Unter Umständen hätte der Vorfall weitaus tragischere Konsequenzen haben können. Die Ermittlungen laufen.
Am Sonntag wurde die Polizei hingegen zur Filiale der Bekleidungskette „Sorelle Ramonda“ im Einkaufszentrum Twenty wegen eines Ladendiebstahls gerufen. Dort griffen sie den vorbestraften Marokkaner A. Z. auf. Der 27-Jährige war erst kürzlich in die Stadt gekommen und ist Besucher im Kältenotfallzentrum in der Comini-Straße. Der Mann trug Kleidung im Wert von 600 Euro, die er kurz zuvor aus dem Geschäft entwendet hatte. Die Waren konnten dem Betreiber der Filiale zurückgegeben werden. Quästor Paolo Sartori hat ein Dekret zur Abschiebung des Mannes erlassen.
Am Sonntagabend versuchte ein 41-jähriger Marokkaner hingegen, sich mit Gewalt Zugang zum Kältenotfallzentren in der Pacinotti-Straße zu verschaffen. Der Mann hatte in der Vergangenheit mit mehreren Komplizen einen Aufstand innerhalb der Struktur angezettelt und unter anderem Decken in Brand gesteckt. In seinem Fall hat der Quästor ein Aufenthaltsverbot für das Bozner Gemeindegebiet ausgesprochen.
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