Mehrere Migranten in Bozen abgeschoben

Vorbestraft und gefährlich: Er hatte Rasierklingen im Mund

Donnerstag, 27. Juni 2024 | 10:50 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Polizei hat am Mittwochvormittag Kontrollen in der Schlachthofstraße in Bozen durchgeführt. Meldungen von Anrainer zufolge trieben sich bei einer Autowaschanlage außer Betrieb zwielichtige Gestalten und Obdachlose herum, die Bürger belästigt hatten.

Die Polizei identifizierte in einem verlassenen Gebäude einen 31-jährigen Tunesier. M. M., der als sehr gefährlich gilt, ist wegen Drogen- und Vermögensdelikten vorbestraft und verfügt über keine gültige Aufenthaltsgenehmigung.

Als er die Beamten sah, zückte er ein Schneidegerät und drohte damit, sich selbst zu verletzen. Die Polizei reagierte jedoch blitzschnell und es gelang ihr, den Mann zu entwaffnen. In seinem Mund hatte er außerdem zwei Rasierklingen versteckt. Diese wollte er vermutlich einsetzen, um sich gegen die Polizisten zu wehren.

Der 31-Jährige war im Jahr 2015 in Italien als illegaler Einwanderer gestrandet. Weil er über keine gültige Aufenthaltsgenehmigung verfügte, sollte er bereits im November 2022 abgeschoben werden. Darauf stellte er allerdings erneut einen Asylantrag, der in der Folge abgelehnt wurde.

Nun hat die Polizei den Mann wegen des Führens von waffenähnlichen Gegenständen angezeigt. Wegen seiner Vorstrafen und seines illegalen Aufenthaltsstatus hat Quästor Paolo Sartori ein Dekret zur Abschiebung des Tunesiers unterzeichnet. M. M. wurde darauf in ein Abschiebezentrum nach Gradisca d’Isonzo überstellt.

Ein weiteres Dekret zur Abschiebung hat der Quästor im Fall des 38-jährigen Nigerianers O. P. unterzeichnet. Der Mann hatte im Jahr 2016 in Nuoro einen Asylantrag gestellt, der jedoch abgelehnt worden war. Im Jahr 2020 kam er dann nach Bozen, wo er erneut um Asyl warb.

In der Zwischenzeit soll er zahlreiche Vergehen in Zusammenhang mit illegalem Drogenhandel begangen haben. Außerdem werden ihm Bedrohung, Raubüberfall, Widerstand gegen die Staatsgewalt und das Führen waffenähnlicher Gegenstände vorgeworfen. Der Mann wurde in ein Abschiebezentrum in der Gegend von Potenza überstellt.

Im Stadtzentrum von Bozen hat die Polizei in den vergangenen Tagen hingegen den 45-jährigen Marokkaner E. M. aufgegriffen. Der Mann unternahm einen Fluchtversuch – allerdings ohne Erfolg. Auch er hat Vorstrafen wegen Drogenhandels und Hehlerei. Weil er zudem über keine gültige Aufenthaltsgenehmigung verfügt, hat Quästor Paolo Sartori auch in seinem Fall ein Dekret zur Abschiebung unterzeichnet. Er wurde in das Abschiebezentrum nach Gradisca d’Isonzo überstellt.

Bezirk: Bozen