Von: mk
Bozen – Wer mit seinem Hund in diesen Tagen einen Spaziergang unternimmt, sollte besonders vorsichtig sein. Derzeit sind Prozessionsspinner unterwegs. Erst kürzlich musste ein fünf Monate alter Welpe in der Tierklinik in Bozen operiert werden.
Nicht nur für Allergiker stellen die Brennhaare der Raupen eine Gefahr dar. Auch Hunde sind einem besonderem Risiko ausgesetzt. Dolly, eine fünf Monate alte Hündin, hatte noch einmal Glück im Unglück: Bei einem Spaziergang in Jenesien am vergangenen Samstag hatte sie das Pech, auf mehrere Prozessionsspinner zu stoßen. Weil die Hündin die Gefahr nicht kannte, schleckte sie die Prozessionsspinner ab.
Die Brennhaare entfalteten sofort ihre Wirkung: Der treuherzige Vierbeiner wurde von Übelkeit und Unwohlsein geplagt. Außerdem entwickelten sich am Tag darauf nekrotischen Stellen auf der Zunge des Tiers.
Dolly wurde darauf in die Tierklinik in der Reschenstraße in Bozen aufgenommen und kam sofort in den Operationssaal. Mittels eines chirurgischen Eingriffs haben die Tierärzte die Hautverletzungen auf der Zungenoberfläche entfernt.
Nach weiteren Behandlungen begann Dolly wieder zu fressen und fühlte sich zunehmend wohler. Schließlich fand sie zu ihrem gewohnten Elan und ihrer Lebensfreude zurück.
Vorsicht ist geboten
Prozessionsspinner sind Insekten, die sich über den Winter bevorzugt in Weiß- und Schwarzkiefern sowie in Zedern entwickeln, wo sie die typischen Seidennester bilden – in milden bis gemäßigten Klimazonen. In Südtirol ist der Vinschgau jenes Gebiet, wo sie am häufigsten vorkommen.
Ihr Lebenszyklus umfasst insgesamt fünf Larvenstadien, das letzte Stadium ist die Prozession zum Ort der Einpuppung. In langen Kolonnen, Tier an Tier gereiht, sind die haarigen Raupen zu beobachten. Der Kontakt mit ihnen kann für Menschen und Hunde unangenehme, in einigen Fällen auch gesundheitsschädigende Folgen haben. Hunde sollten vor allem in Kiefern- und Zedernwäldern an die Leine genommen werden oder diese Gegenden in den ersten warmen Tagen am Ende des Winters meiden.