Von: mk
Bozen – Bereits vor zwei Jahren waren in Südtirol Asphaltier-Betrüger unterwegs – und wie es scheint, zieht die Masche auch heute noch. Damals hatten die Täter rund 100.000 Euro erbeutet.
Die Vorgangsweise ist immer dieselbe. „Diese Leute schauen, wo in Südtirol ein Unternehmen gerade Asphaltier-Arbeiten durchführt“, erklärt Christian Egartner, langjähriger Präsident des Kollegiums der Südtiroler Bauunternehmer, gegenüber dem Tagblatt Dolomiten. „Dann durchstreifen sie die unmittelbare Nachbarschaft, geben sich als Mitarbeiter ebendieser Firma aus und fragen, ob sie, da sie schon mal da sind und noch Asphalt übrig hätten, asphaltieren sollen.“ Nur die Arbeit werde in Rechnung gestellt.
Diese vermeintlichen Asphaltierer tauchen demnach ungefragt, erledigen Asphaltier-Arbeiten und kassieren dann in bar ab, falls der Gefragte einverstanden ist. „Die meisten Personen fallen auf diese Masche herein“, erklärt Markus Kofler, aktueller Präsident der Bauunternehmer, gegenüber den „Dolomiten“.
Der Haken an der Sache ist: Bei den Arbeitern handelt es sich nicht um Mitarbeiter eines Südtiroler Bauunternehmens und auch der Asphalt ist nicht heimisch. „Zusätzlich zum Betrug ist es noch so, dass die Arbeiten äußerst schlampig gemacht werden“, erklärt Egartner.
Woher die Asphalt-Betrüger diesmal stammen, ist noch nicht bekannt. Vor zwei Jahren handelte es sich um Iren und Osteuropäer, die in Italien eine Firma angemeldet hatten und dann loslegten.
In den vergangenen Tagen waren die Asphalt-Betrüger im Eisacktal und im Gadertal unterwegs. Dort wurde Markus Kofler selbst in eine solche Geschichte verwickelt: „Wir haben in Kampill Asphaltier-Arbeiten durchgeführt, als uns plötzlich ein paar Leute anriefen und fragten, ob wir nun auch in der unmittelbaren Nachbarschaft asphaltieren.“
Dadurch hat Kofler erfahren, dass wieder falsche Asphaltier-Betrüger unterwegs sind. Er hat nun Anzeige gegen Unbekannt erstattet.