Von: mk
Bozen/Meran – Die Bozner Staatsanwaltschaft will Anklage gegen drei Personen wegen einer Reihe von Vergehen in Zusammenhang mit Drogenhandel erheben. Zwei von ihnen wird unter anderem vorgeworfen, einen italienischen Staatsbürger mit Heroin versorgt zu haben, als dieser in der Privatklinik St. Anna in Meran eingeliefert war.
Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen 21-jährigen Tunesier und um einen 22-Jährigen aus Algerien. Beide leben in Bozen.
Die Anklage wirft ihnen vor, das Rauschgift vom 23 Februar bis zum 7. März 2017 in der Klinik übergeben zu haben. Dass es sich beim Ort der Übergabe um ein Krankenhaus handelt, wird als Erschwernisgrund gewertet.
Die Ermittlungen wurden in den vergangenen Tagen abgeschlossen. Ins Visier der Staatsanwaltschaft geriet dabei auch eine 22-jährige Frau, die ursprünglich aus Bosnien-Herzegowina stammt und ebenfalls in Bozen wohnhaft ist.
Der Frau wird der Besitz von schweren Drogen – unter andere von Heroin – vorgeworfen, mit der Absicht, das Rauschgift zu verkaufen. Im Rahmen einer Durchsuchung wurde die Frau mit einem der beiden anderen Angeklagten im Besitz von 2.000 Euro in bar erwischt, die sich im Schlafzimmer in einem Schmuckkästchen und in einem Schrank befanden.
Außerdem soll das Rüstzeug für den Verkauf von kleinen Mengen an Rauschgift gefunden worden sein. Die Frau war zwar in den Hausarrest überstellt werden. Doch im Rahmen der Vorverhandlung muss sich auch wegen vierfachen Ausbruchs verantworten.
Die 22-Jährige, der die weiteren Folgen offenbar egal waren, hat nämlich innerhalb von wenigen Tagen ihre Wohnung viermal verlassen. Bei der letzten Gelegenheit am 20. April 2017 soll sie laut Vorwurf außerdem in einer Bar die Inhaberin bedroht und die Anwesenden terrorisiert haben, um ein Getränk zu erhalten. Deshalb muss sich die junge Frau nun auch wegen Erpressung verantworten.