Vinschger Bauunternehmen im Visier der Finanzpolizei

Vorwurf: Überstunden von 23 Arbeitern schwarz abgerechnet

Freitag, 09. April 2021 | 18:43 Uhr
Update

Von: luk

Schlanders – Die Finanzpolizei von Schlanders hat bei der Prüfung eines Bauunternehmens im Vinschgau mehrere Unregelmäßigkeiten festgestellt.

Im Zeitraum zwischen 2015 und 2019 soll der Betrieb Überstunden von 23 Mitarbeitern nicht offiziell entlohnt haben. Außerdem soll bei vier Minderjährigen die gesetzlich vorgesehene Arbeitszeit überschritten worden sein. Durch den Abgleich von Daten konnten die Ermittler 3.400 geleistete Arbeitsstunden nachweisen, die nicht in den regulären Arbeitszeiten absolviert und nicht am Lohnstreifen angeführt wurden. Dem Unternehmen wurde wegen dieses Verstoßes eine Verwaltungsstrafe auferlegt, die bis 6.000 Euro reicht.

Der Verantwortliche für das Unternehmen wurde außerdem wegen der Überschreitung der gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitszeit Minderjährigen bei der Staatsanwaltschaft gemeldet. Auch die Minderjährigen hätten über die reguläre Arbeitszeit hinaus Überstunden geleistet, die nicht auf dem Lohnstreifen aufschienen und „schwarz“ bezahlt wurden. Das Gesetz sieht für derartige Fälle eine Haftstrafe bis zu sechs  Monaten bzw. eine Geldstrafe von bis zu 5.164 Euro vor.

Darüberhinaus hat die Finanzpolizei bei der Buchprüfung auch Steuerverstöße festgestellt. Wie es vonseiten der Finanzwache heißt, sollen dem Fiskus über eine Million Euro an Einnahmen verschleiert worden sein, indem Zahlen geschönt worden sind.

Bezirk: Vinschgau