Auswirkungen auch in Europa spürbar

Waldbrände in Nord-und Südamerika befeuern Klimakrise

Donnerstag, 12. Dezember 2024 | 07:04 Uhr

Von: red

Riesige Brände in Brasilien und Kanada haben im vergangen Jahr zig Millionen Hektar Wald vernichtet. Dadurch sind massive Rauchschwaden über beide Kontinente gezogen. Zudem sind Rekordmengen des Treibhausgases CO2 in die Atmosphäre gelangt – mit weltweiten Folgen für das Klima.

Im Westen Kanadas brannte im Sommer der Jasper-Nationalpark. Die zuständigen Behörden sprachen von einem „Monsterfeuer“, das zwischen 30 und 50 Prozent der Stadt Jasper und große Teile des sie umgebenden Nationalparks vernichtet hat. Kurz bevor die Flammen auf die Stadt übergriffen, war eine mehr als150 Kilometer lange, dichte Rauchwolke zu sehen, wie ein Satellitenbild der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa vom 23. Juli zeigt.

In Südamerika waren aufgrund besonders langanhaltender Trockenzeiten gleich mehrere Staaten von verheerenden Waldbränden betroffen. Der Atmosphärendienst des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus Cams teilte vergangene Woche in einem Bericht mit, dass diese Brände mehrere Millionen Hektar Wald und Ackerland vernichtet hätten.

Besonders hart getroffen hat es Brasilien. Einem Bericht der Initiative MapBiomas zufolge brannte im südamerikanischen Land zwischen Januar und September eine Fläche von 22,38 Millionen Hektar. Dies entspricht im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr 2023 ein Anstieg um 150 Prozent. Der Cams-Experte Mark Parrington erklärte ebenfalls, dass das Ausmaß der Brände im Amazonasgebiet „historische Dimensionen“ erreicht habe. Laut dem EU-Programm wurden nach Bränden in Nicaragua die bisher höchsten jemals gemessenen Kohlenstoffemissionen verzeichnet. Auch in Bolivien lagen die jährlichen Kohlenstoffemissionen deutlich über den bisherigen Höchstwerten.

Zwischen 2003 und 2023 haben sich sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Waldbränden weltweit verdoppelt. Laut einem Forschungsbericht in Nature Ecology and Evolution sind hierfür neben Hotspots in Südamerika und Australien besonders Nadelwälder in den gemäßigten Zonen Nordamerikas, Europas und Russlands. Hier stieg die Anzahl extremer Brände in den letzten 20 Jahren um das Sieben- bis Elffache. Der Grund hierfür sind laut den Forschenden vermehrte Trockenperioden infolge der Klimakrise.

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