Von: mk
Latsch – Oberhalb von Latsch brennt seit Mittag ein Waldstück mit starker Rauchentwicklung.
Aktualisierung um 18.30 Uhr:
Derzeit sind noch vier Hubschrauber und der Mehrzweckhelikopter Super Puma mit einem 4.000 Liter fassenden Löschwasserbehälter mit der Waldbrandbekämpfung befasst. Mittels Bevölkerungsinformationssystem BIS wurden die Bewohner und Bewohnerinnen des Weilers St. Martin am Kofel zur Evakuierung aufgefordert, die mit Unterstützung des Pelikan 3 und zweier Hubschrauber der Finanzpolizei durchgeführt wurde.
#EINSATZINFO: 06.03.25 – Erkundungsflug Waldbrand oberhalb von Latsch – volo di ricognizione incendio boschivo sopra Laces 🎥 FF / VVF
Posted by Landesfeuerwehrverband Südtirol on Thursday, March 6, 2025
Derzeit sind 59 Personen evakuiert. Neun Personen sind verletzt, wobei bei vier von ihnen war ein Transport ins Krankenhaus nötig.
Im ganzen Vinschgau wird wegen des Brandes Rauchgeruch wahrgenommen, auch aus Pfunds im Bezirk Landeck in Nordtirol kamen dazu Anfragen. Der Brand ist vermutlich von einem brennenden Auto ausgegangen.
Nach Einbruch der Dunkelheit um 19.00 Uhr müssen die Löschhubschrauber ihre Tätigkeit einstellen, sie nehmen sie morgen bei Tagesanbruch wieder auf. Über Nacht wird eine Brandwache durchgeführt. Rund 250 Einsatzkräfte sind vor Ort.
Darüber haben wir um 16 Uhr informiert:
Oberhalb von Latsch brennt seit Mittag ein Waldstück mit starker Rauchentwicklung. Wegen des starken Unterwindes aus dem Süden wird eine Ausbreitung Richtung St. Martin im Kofel befürchtet.
Um 15.00 Uhr wurde bei einer Lagebesprechung in der Agentur für Bevölkerungsschutz mit Freiwilligen Feuerwehren, Berufsfeuerwehr, Landesforstdienst und Landesnotrufzentrale die Lage bewertet. Derzeit sind 200 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren am Boden im Einsatz sowie die Berufsfeuerwehr, die Forstbehörde, die Finanzpolizei, der Landesrettungsverein Weißes Kreuz, die Bergrettung und drei Löschhubschrauber zur Waldbrandbekämpfung.
Nach einer Bewertung läuft derzeit die Evakuierung von Personen. Dazu wurden zwei Hubschrauber der Finanzpolizei und ein Rettungshubschrauber Pelikan angefordert. Auf dem Sportplatz von Latsch wurde eine Einsatzzentrale eingerichtet und die Betreuung organisiert.
Bericht des Landesfeuerwehrverbandes:
Nach fünfstündigem Einsatz liegen erste Zahlen zum großflächigen Waldbrand am trockenen Sonnenberg bei St. Martin im Kofel in der Gemeinde Latsch vor.
Im Rahmen des Einsatzes wurden insgesamt 59 Leute mit 3 Hubschraubern (Finanzwache und Pelikan 3) zu Tal geflogen. Beim Großteil handelte es sich um Einheimische aus St. Martin, aber auch zwei Gastfamilien mussten geborgen werden. Laut dem leitenden Notarzt Werner Calliari mussten elf Personen, darunter auch ein Feuerwehrmann, medizinisch versorgt werden. Im Einsatz standen laut Egon Eberhöfer, dem organisatorischen Rettungsleiter, drei Notärzte, Pflegekräfte, zwei SEG-Gruppen (Weißes Kreuz und Berufsfeuerwehr), die Notfallseelsorge, die Bergrettung und der Zivilschutz. Fünf davon wurden mit leichten Verletzungen in die Krankenhäuser gebracht, währen sechs nach der Erstversorgung in die Hauspflege entlassen werden konnten. Auf den Wald übergegriffen hat das Feuer, nachdem auf der Straße nach St. Martin ein Auto in Brand geraten war. Nach der Erstalarmierung bei der Feuerwehr Kastelbell wurden rasch weitere Feuerwehren herbeigerufen. Insgesamt waren laut Bezirksfeuerwehrpräsident Roman Horrer rund 300 Wehrleute von 16 Feuerwehren im Einsatz.
Sehr zu Gute kam den Wehren der Einsatz von insgesamt fünf Löschhubschraubern. Das Löschwasser konnten sie aus zwei Löschbecken beziehen, die vom Landesforstdienst schon vor Jahren in der Umgebung errichtet worden waren. Erschwert hat die Löscharbeiten der anhaltende Unterwind. Genaue Angaben zur Größe der Brandfläche liegen noch nicht vor. „Es könnten 20, 40 oder mehr Hektar sein“, sagte der derzeitige Leiter des Forstinspektorates Schlanders, Andreas Platzer. Auf die gute Zusammenarbeit mit der Forstbehörde und allen weiteren Einsatzgruppen verwiesen auch der Latscher Feuerwehrkommandant Alexander Mantinger und Bürgermeister Mauro Dalla Barba.
Zusammenfassend stellte Dalla Barba vor der Presse fest, dass zum Glück keine Personen schwerer verletzt wurden. Auch größer Sachschäd
n an Gebäuden seien ausgeblieben. Über das weitere Vorgehen berichtet Roman Horrer: „Wir werden während der Nacht mehrere Kontrollpunkte im Gebiet einrichten und die Löscharbeiten morgen in der Früh fortsetzen“. Zum Einsatz selbst hielt der Bürgermeister fest, dass die Rettungskette und Zusammenarbeit gut funktioniert hätten, „und ich spreche jedem Einzelnen und jeder Einzelnen, die mitgeholfen haben, einen großen Dank aus.“ Im Einsatz standen auch die Carabinieri und die Ortspolizei.
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