Von: mk
Bozen – Schon oft hat M. P. die Wege und Steige rund um die Bletterbachschlucht aufgesucht. Doch den Ausflug am Sonntag dorthin dürfte der 64-Jährige wohl nie vergessen: Auf einem alten Steig hinauf zum Zirmer Steig sah er sich unvermittelt einem Bären gegenüber, berichtet das Tagblatt Dolomiten am Montag.
„Mir schlatterten ganz schön die Knie. Da macht man immer Witze, was man täte, wenn man den Bären trifft, aber wenn er einem gegenüber steht, vergeht einem ganz schnell das Lachen“, erklärt der Mann gegenüber den „Dolomiten“.
M. P. war allein unterwegs. Weil es ein wenig steil hinauf geht, war er gerade dabei, seine Jacke auszuziehen, als er in unmittelbarer Nähe ein Fletschen hörte. Der 64-Jährige schaute auf und sah in rund 30 Meter Entfernung „ein großes braunes Viech“ im Gebüsch neben dem Steig.
Langsam zog sich M. P. hinter den Stamm einer Fichte zurück und fing dann an, „zu pfeifen, laut zu rufen und zu singen“, wie er erzählt.
Doch zunächst ließ sich der Bär davon überhaupt nicht beeindrucken. Vielmehr gab das Raubtier noch zwei weitere Male die fletschenden Drohgeräusche von sich, bevor es sich endlich bergaufwärts trollte. Danach änderte M. P. seine Marschrichtung und kehrte um.
Bei dem Tier handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um den Trentiner Problembären M49. Seit dem Wochenende ist M49 nachgewiesenermaßen im Grenzgebiet zwischen Südtirol und dem Trentino rund um das Lavazèjoch unterwegs. „Und andere Bären gibt es dort nicht“, bestätigt auch Luigi Spagnolli, Direktor des Landesamtes für Jagd und Fischerei gegenüber den „Dolomiten“.
Mehr über die unheimliche Begegnung lest ihr in der aktuellen Ausgabe des Tagblatts Dolomiten!