Von: luk
Bozen – Seit Wochen und Monaten sind elf Psychologen damit beschäftigt, Gutachten über die mentale Verfassung von Benno Neumair anzufertigen. Ihm wird vorgeworfen, seine Eltern am 4. Jänner dieses Jahres ermordet und dann die Leichen in die Etsch bei Bozen geworfen zu haben. Der 30-Jährige hatte die Tat gestanden.
Wie die Tageszeitung Alto Adige am Donnerstag berichtet, sind die Gutachter der Hinterbliebenen bereits zu einem Schluss gekommen. Sie gehen davon aus, dass Benno Neumair einsichts- und willensfähig ist. Er sei auch imstande, einem Strafverfahren zu folgen. Laut Claudio Rago und Anna Palleschi kann aber durchaus sein, dass Benno Neumair an einer Persönlichkeitsstörung leidet. Falls dem so wäre, hätte diese Störung aber keinen Einfluss auf seine Zurechnungsfähigkeit gehabt. Auch der Konsum von Anabolika habe laut den Gutachtern der Hinterbliebenen keine Auswirkungen darauf gehabt.
Indiskretionen zufolge sollen die drei von der Staatsanwaltschaft beauftragten Gutachter zum selben Ergebnis gekommen sein.
Die Gutachter der Verteidigung sind hingegen zum Schluss gekommen, dass der 30-Jährige nur eingeschränkt zurechnungsfähig gewesen sein soll, als er seine Eltern getötet hat.
Entscheidend für den Fortgang des Prozesses wird aber das Gutachten der vom Gericht beauftragten Experten sein. Die Hinterlegung ihrer Expertise wird für morgen erwartet.