Von: luk
Bozen – Die Nacht auf Samstag war im Großteil Südtirols mild und nass. Lediglich am Alpenhauptkamm hat es Schnee gegeben. Doch nun ändert sich die Wetterlage über Südtirol: Es wird überall kälter und die Schneefallgrenze sinkt auf 500 bis 1.000 Meter ab. Außerdem: Die Lawinengefahr steigt mehr und mehr an.
Guten Morgen. Knapp 70 mm Regen in Salurn, 30 cm Schnee am Brenner. Das ist die Bilanz der Nacht. Jetzt regnet und schneit es noch verbreitet, in den nächsten Stunden greift Nordwind nach und nach in den Tälern durch, trocknet hier beginnend vom Vinschgau die Luft langsam ab.
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) December 2, 2023
Am meisten Schnee fiel in den vergangenen Stunden im Obervinschgau. Spitzenreiter ist Rojen mit 45 Zentimetern. Am Brenner gab es 30 Zentimeter Neuschnee. Auf Nordtiroler Seite schneite es mehr, was zu einem Verkehrschaos führte.
Den meisten Neuschnee im Tal gab es im Obervinschgau, dort lag die Schneefallgrenze nämlich am tiefsten. Im Rojental 45 cm Neuschnee, Melag in Langtaufers 38 cm.
📷 Schlinig pic.twitter.com/JkvZLa3stQ— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) December 2, 2023
Laut Landesmeteorologen Dieter Peterlin ändert sich am Samstag das Wetter in Südtirol. Die milde Luft wird verdrängt. Die kalte Luft aus Norden schwappt weiter in den Süden über. “Die Schneefallgrenze beginnt jetzt von Norden her zu sinken, allerdings lassen die Niederschläge aufgrund des dadurch entstehenden föhnigen Effekts langsam nach.”
Hohe Lawinengefahr
Der Neuschnee, starker Wind und das Eintragen von Regen in bestehende Schneedecken lassen die Lawinengefahr ansteigen. Es gilt teilweise die Stufe rot, was eine große Lawinengefahr bedeutet. Auch in Nord- und Osttirol wurde die Warnstufe rot ausgerufen.
Experten warnen vor übereilten Touren. Gerade der Sonntag wird kritisch gesehen. Es wird der erste schöne Tag nach einer Schlechtwetterphase sein. Doch die Lawinengefahr wird als hoch eingeschätzt:
Die Verhältnisse für Schneesport abseits gesicherter Pisten sind kritisch. Wintersportler können sehr leicht Lawinen auslösen, auch große. Fernauslösungen sind möglich. Die Gefahrenstellen sind gegenwärtig auch unmittelbar neben den Pisten ausgeprägt vorhanden. Spontane Lawinenabgänge sowie Wummgeräusche und Risse beim Betreten der Schneedecke sind Alarmzeichen und weisen auf die Gefahr hin. Viel Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr und große Zurückhaltung sind nötig. Zudem besteht eine gewisse Gefahr von Gleitschneelawinen. Dies vor allem an steilen Grashängen in den Gebieten mit viel Neuschnee.
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