Von: luk
Bozen – Sie hat Bozen den Rücken gekehrt, weil die Wohnungskosten mittlerweile kaum mehr zu stemmen sind. Laura Brancalion ist 60 Jahre alt und war über lange Jahre als Krankenschwester in der Dermatologie am Krankenhaus Bozen tätig. Da sie an Multipler Sklerose leidet, ging sie in Frühpension. Von ihrer Wohnung in Haslach mussten sie und ihr Partner sich trennen, da Brancalion wegen ihrer Krankheit auch den Führerschein verloren hatte und damit nicht mehr mobil genug war, um die den Anstieg im Stadtviertel zu bewältigen.
Es folgten mehrere Besichtigungen gleichwertiger Wohnungen mit einer Größe von rund 80 Quadratmeter in der Südtiroler Landeshauptstadt. Doch bald schon war klar, dass die geforderten Preise für das Paar nicht zu stemmen sind, berichtet die Zeitung Alto Adige. Rund 400.000 Euro für eine zu sanierende 80-Quadratmeter-Wohnung waren das günstigste Angebot, das sie finden konnten. Ansonsten reichten die Preise sogar hoch bis 800.000 Euro für eine Wohnung mit rund 80 Quadratmetern wohlgemerkt.
Für Laura Brancalion und ihren Partner folgte keine leichte Entscheidung. Weil es aber anders nicht möglich und eine Kreditaufnahme keine Option war, beschloss das Paar sich in einer anderen Region umzusehen und umzuziehen.
Fündig wurden sie in Volta Mantovana zwischen der Lombardei und Venetien etwas südlich des Gardasees. Mit 360.000 Euro leben sie und ihr Partner heute in einem 150 Quadratmeter großen Haus mit Garage und 350 Quadratmeter großem Garten. Im September 2023 erfolgte der Umzug und das Paar ist glücklich, auch wenn es die Heimatstadt manchmal vermisst.