Neuschnee wird erwartet

Weiße Weihnachtstage lassen die Lawinengefahr markant steigen

Donnerstag, 19. Dezember 2024 | 17:34 Uhr

Von: mk

Bozen – Heute Abend erreicht uns das erste von mehreren Schneefallereignissen. Während der Samstag noch recht sonnig verläuft, setzt ab Sonntag Nordstau ein, der eine Front nach der anderen mit sich bringt und somit vor allem am Alpenhauptkamm zu ergiebigen Neuschneemengen führt. Der Wind weht in den nächsten Tagen teilweise stürmisch. Die Lawinengefahr steigt markant an, wie der Lawinenwarndienst Südtirol mitteilt.

Wie sieht die derzeitige Situation aus?

Am Wochenende brachte der Durchzug einer Front leichte Schneefälle ins Land: Es fielen ein paar Zentimeter Neuschnee. Teilweise starker Wind führte dennoch zur Bildung recht kleiner, aber störanfälliger Triebschneeansammlungen. Die milden Temperaturen am Dienstag und Mittwoch führten anschließend zu einer Stabilisierung dieser Treibschneepakete.

Entlang des Alpenhauptkamms und in der Ortlergruppe, wo es zu Monatsbeginn am meisten geschneit hatte, konnten sich hingegen schwache, persistente Schwachschichten innerhalb der Altschneedecke bilden, insbesondere in den West-, Nord- und Ostexpositionen. Hier können Lawinen in der Altschneedecke ausgelöst werden.

Generell erkennt man einen Unterschied zwischen Nord und Süd: Während in den südlichen Landesteilen und in den Dolomiten nur sehr wenig Schnee liegt, ist die Schneedecke in der Nähe des Alpenhauptkamms durchgängiger, vor allem an Schattenhängen.

Neuschnee – die Lawinengefahr steigt

Die Kaltfront heute Nacht bringt zwar auch in der Höhe nicht mehr als 15 bis 20 Zentimeter Neuschnee. Begleitet wird das Niederschlagsereignis allerdings von stürmischem Wind mit teils orkanartigen Böen. Anfangs weht der Wind etwas schwächer und aus südlichen Richtungen. Es bildet sich eine Schicht aus lockerem, weichem Schnee. Mit Durchzug der Front wird der Wind stürmisch und dreht auf Nord. Der lockere Alt- und Neuschnee wird verblasen und setzt sich in windberuhigten Stellen auf einer weichen Schneeoberfläche ab. Die Triebschneepakete sind dementsprechend störanfällig.

Am Alpenhauptkamm werden bis Mittwoch in Summe bis zu 50 Zentimeter Neuschnee erwartet. Begleitet wird das Ereignis von stürmischem Wind aus nördlichen Richtungen. Es bilden sich umfangreiche Triebschneeansammlungen, die durchaus auch spontan abgehen können.

Der frische Neu- und Triebschnee setzt sich in der Höhe vor allem in den Expositionen West über Nord bis Ost auf einer ungünstigen Altschneedecke ab. Der lockere Neuschnee vom aktuellen Schneefall kann dagegen im sonnenexponierten Gelände zur Schwachschicht für Schneebrettlawinen Anfang nächster Woche werden.

Die Lawinengefahr steigt markant an und ist nicht zu unterschätzen.

Im Süden fallen die Niederschläge wesentlich geringer aus. Dennoch gilt es auch hier die frischen Triebschneepakete zu beachten. Bis Anfang des nächsten Jahres sind aus heutiger Sicht keine weiteren Niederschlagsereignisse zu erwarten.

Bezirk: Bozen

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