Land setzt auf Kontrollen und Ausbildung

Welttag für Arbeitssicherheit: Südtirols Unfallzahlen steigen besorgniserregend

Sonntag, 27. April 2025 | 10:01 Uhr

Von: fra

Bozen – Anlässlich des Welttags für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz am 28. April schlagen Gewerkschaften und Politik Alarm: Die Zahl der Arbeitsunfälle in Südtirol ist erneut gestiegen. Laut INAIL wurden heuer in den Monaten Januar und Februar 2.481 Unfälle verzeichnet – über zehn Prozent mehr als im Vorjahr. “Diese Entwicklung zeigt, dass weiterhin dringender Handlungsbedarf besteht”, betonen die SGBCISL-Generalsekretäre Georg Plaickner und Donatella Califano.

Ein wesentlicher Hebel zur Verbesserung der Arbeitssicherheit sei eine konsequentere Kontrolle der Sicherheitsvorschriften, fordern die Gewerkschafter. Sie plädieren für mehr Arbeitsinspektoren, eine stärkere Koordination der Kontrolldienste sowie gezielte, praxisnahe Weiterbildung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auch bei den Kongressen der SGBCISL-Fachgewerkschaften stand Unfallverhütung im Zentrum: Sicherheitssprecher, faire Kollektivverträge und bedarfsorientierte Schulungen wurden dabei als zentrale Themen hervorgehoben.

Parallel dazu setzt das Land Südtirol verstärkt auf die Förderung der Sicherheitskultur. Wie Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof informiert, wurde wenige Tage vor dem Welttag ein neues Abkommen in der Staat-Regionen-Konferenz unterzeichnet. Dieses erhöht die Zahl der vorgeschriebenen Ausbildungsstunden im Bereich Arbeitssicherheit und verschärft die qualitativen Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung. “Weiterbildung spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Arbeitsunfällen”, betont Amhof. Besonders positiv sei, dass regionale Anpassungen möglich seien, um Maßnahmen praxisnah umzusetzen.

Zusätzlich fördert das Land Südtirol Informations- und Sensibilisierungskampagnen gemeinsam mit dem Arbeitsinspektorat und anderen Partnern. Arbeitgeberverbände bieten zudem eine breite Palette an Kursen an, die jährlich von tausenden Beschäftigten besucht werden und einen wichtigen Beitrag zur Präventionsarbeit leisten.

Bezirk: Bozen

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