Von: luk
Bozen – Um Schwarzarbeit sowie die illegale Anwerbung von Tagelöhnern in der Landwirtschaft zu unterbinden, haben die Carabinieri in den vergangenen Wochen gezielte und unangemeldete Kontrollen durchgeführt.
Die Exekutivbeamten tauchten dabei etwa bei der Apfelernte in den Feldern auf, um nach dem Rechten zu schauen. Nicht nur die Arbeitsverträge und Registrierungen der Erntehelfer wurden dabei überprüft, sondern auch die Einhaltung der Arbeitssicherheit, die Unterkünfte der Arbeiter und die Einhaltung der Anti-Corona-Maßnahmen.
Bei einer Kontrolle am 2. September haben die Carabinieri bei den Erntehelfern eines Betriebes in Leifers festgestellt, dass es an der Arbeitsbekleidung mangelt. So trugen die Arbeiter normale Sportschuhe, da ihnen vonseiten des Arbeitgebers keine geeigneten wasserundurchlässigen Arbeitsschuhe mit Anti-Rutsch-Beschichtung zur Verfügung gestellt wurden. Außerdem gab es keine schnittfesten Handschuhe für Arbeiter, die mit dem Baumschnitt beschäftigt waren und eine sanitäre Anlage war auch nicht in der Nähe vorhanden.
Eine Kontrolle der Unterbringung der landwirtschaftlichen Arbeiter am 29. September offenbarte weitere Mängel. Fünf Erntehelfer aus Bulgarien waren in einem feuchten Untergeschoss beherbergt worden. Auch an den sanitären Anlagen gab es Mängel zu beanstanden, erklären die Carabinieri.
Die landwirtschaftlichen Unternehmer wurden wegen illegaler Arbeitsvermittlung, Verstoß gegen die Arbeitssicherheit und Ausbeutung angezeigt.
Außerdem haben die Carabinieri zwischen Tisens, Eppan, Terlan und Bozen überprüft, wie die Arbeiter von ihrer Unterkunft zu den Feldern transportiert werden. Insgesamt haben die Carabinieri in den vergangenen Wochen 120 Erntehelfer und Arbeiter, 18 Fahrzeuge und 15 Betriebe unter die Lupe genommen.