Von: mk
Sumy – Manchen reicht es einfach. Zum zweiten Mal wurde offiziell ein Fall von Fahnenflucht russischer Soldaten in der Ukraine verzeichnet – diesmal in der Stadt Sumy, die östlich von Kiew liegt.
Der Krieg tobt dort bereits von Anfang an. Die Nachricht wurde zunächst vom ukrainischen Militär verbreitet, dann aber auch von russischen Medien bestätigt. Rund 300 Soldaten sind demnach desertiert und zogen samt Ausrüstung mit ihren rund 70 Einheiten ab.
„Dies ist der zweite Fall von organisierter Ablehnung im russischen Heer, an diesem Völkermord teilzunehmen“, meldete die Presseagentur Unian. Im Rahmen eines Gesprächs habe der Kommandant betont, dass weder er noch seine Soldaten ein Interesse daran hätten, in der Ukraine zu kämpfen.
Die Bedingungen, mit denen russische Soldaten in der Ukraine bei der sogenannten „Spezialoperation“ – wie Russland die Invasion in die Ukraine nennt – zurechtkommen müssen, sind teilweise verheerend. Viele kennen das eigentliche Ziel nicht. Der Nachschub an Treibstoff, Munition und Nahrung ist schlecht organisiert.
Viele Soldaten sind deshalb gezwungen, Supermärkte oder Häuser von Familien zu plündern. Die Stadt Sumy hat das russische Heer deshalb ins Visier genommen, weil von dort aus die ukrainische Haupstadt Kiew erreichbar ist. Noch befindet sich Sumy allerdings in der Hand der Ukrainer.