Von: mk
Piz Boè – In den Dolomiten zeigt sich vor allem im Sommer die Kehrseite des Massentourismus. Nach dem Stau im Verkehr geht es oft im Gänsemarsch bis zu den ersten Hütten weiter. Einheimische und Besucher müssen sich gleichermaßen mit vollen Parkplätzen und langen Wartezeiten an den Seilbahnen abfinden.
Um dagegen zu protestieren, greifen manche zu fragwürdigen Methoden. Oft schlägt der Unmut in regelrechten Hass um.
Erst vor wenigen Wochen hatten Unbekannte im Wandergebiet um das Unesco-Weltnaturerbe der Drei Zinnen einen Felsen mit den Worten „Touristen, geht nach Hause“ beschmiert, an dem zuvor zwei Fußabdrücke von Dinosauriern entdeckt worden waren. Nun hat sich eine ähnliche Aktion wiederholt – diesmal am Piz Boé im Fassatal.
Jemand malte die Worte „Stop Overtourism“ und „Tourists go home“ in schwarzer Farbe auf den Felsen. Koris Sommavilla, der Mitglied der Bergrettung im Fassatal ist, hat die Graffiti fotografiert und auf Facebook veröffentlicht. Ihm sind sie am Montag beim Aufstieg vom Sass Pordoi zum 3.152 Meter hohen Piz Boè an verschiedenen Stellen aufgefallen.
E ci risiamo…. Al di là del contenuto, che in parte sicuramente condivido, ma da amante della montagna non mi…
Posted by Koris Sommavilla on Monday, October 14, 2024
Er zeigt sich erschüttert. „Unabhängig vom Inhalt, den ich zum Teil sicher nachvollziehen kann, würde ich als Liebhaber der Berge mir niemals erlauben, sie zu besudeln“, schreibt Sommavilla. Für ihn sind solche Aktionen respektlos. Der Bergretter ist sich sicher, dass die Worte vor wenigen Wochen so noch nicht da standen. Die Unbekannten müssen demnach also erst kürzlich zugeschlagen haben.
Die Abneigung gegen den überbordenden Tourismus wird zunehmend zum Problem in der Region. Schattenseiten sind nicht nur die verlorene Ruhe am Berg, sondern auch steigende Lebenshaltungskosten und Verkehrsprobleme. Gleichzeitig ist auch die Empörung über den Vandalismus groß.
Aktuell sind 52 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen