Von: mk
Bozen – Abseits von der eigenen Familie sollte man unbedingt die Atemschutzmaske aufsetzen. Wie wichtig dieses Maßnahme ist, unterstreicht der Brunecker Biostatistiker Markus Falk. „Wir sind für das Coronavirus die Kopiermaschine. Je mehr Kontakte wir haben, umso mehr Kopien des Virus produzieren wir“, erklärt Falk laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa.
In Zusammenhang mit den bevorstehenden Herbstferien in Südtirol in der kommenden Woche appelliert er an die Bürger, zu Hause im Kreis der eigenen Familie zu bleiben: „Es handelt sich um eine einzigartige Gelegenheit, die Fälle zu reduzieren. Ansonsten fliegt alles in die Luft“, warnt der Wissenschaftler.
Laut Falk hat niemand damit gerechnet, dass die Zahl der Infektionen derart rapide ansteigt. „Wir haben zu viele Personen getroffen, ohne die Maske aufzusetzen, wir haben uns mit zu vielen Freunden verabredet, wir waren auf zu vielen Festen und haben zu viele Aktivitäten ohne Schutz unternommen“, meint Falk.
Wenn sich mitten in einer Gruppe von zehn Leute. eine infizierte Person befindet, würden im Durchschnitt drei weitere angesteckt. „Treffen sich diese wiederum mit zehn Personen, ist man bereits bei neun und bald bei bei 27 Fällen. Dann folgt die Explosion“, erklärt Falk.
Die Wachstumskurve in Südtirol habe sich von 100 Fälle Ende August auf 300 Fälle in der Mitte vom September über 1.000 Ende September und 2.000 in der Mitte vom Oktober bis hin zu derzeit 5.000 Fällen gesteigert. „In der kommenden Woche könnte es bereits 7.000 Fälle und dann sogar 10.000 sein“, rechnet Falk.
Seiner Ansicht nach liegt die Lösung auf der Hand: Es geht darum, die Kontakte zu reduzieren. „Wenn wir unsere Kontakte halbieren, werden wir auch die Fälle halbieren“, betont Falk.