Von: mk
Bozen – „Ausbrecherkönig“ Max Leitner, der 28 Jahre lang im Gefängnis gesessen ist, wird aller Voraussicht nach von einem psychiatrischen Gutachter unter die Lupe genommen, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige. Die Staatsanwaltschaft hat einen entsprechenden Antrag gestellt.
Bekanntlich war Max Leitner am 17. September festgenommen worden und befindet sich seitdem im Hausarrest. Den Ermittlern zufolge handelt es sich um einen „sicheren“ Ort.
Der ehemalige Bankräuber hat erneut Ärger mit der Justiz bekommen, weil er mutmaßlich mit einer Pistole auf das Auto einer Prosituierten in der Bozner Industriezone geschossen hat. Offenbar wollte er damit erreichen, dass die Prostituierte ihrem Geschäft in einem anderen Bereich der Stadt nachging. Leitner soll die Frau bereits in der Vergangenheit bedroht haben.
Dass der Einschüchterungsversuch mit einer Pistole erfolgte, dürfte wohl zu den schwersten Vorwürfen zähen, mit denen Max Leitner konfrontiert wird.
Im Leitners Wagen entdeckten die Ermittler außerdem ein Gewehr mit einem Schalldämpfer, Munition, ein Messer und einen Elektroschocker.
Der Anwalt von Max Leitner zielt offenbar darauf ab, das Verfahren mit einem gerichtlichen Vergleich abzuschließen.
Die Staatsanwaltschaft fordert unterdessen, dass im Rahmen des Beweissicherungsverfahrens ein psychiatrisches Gutachten erstellt wird. Die Ermittler wollen herausfinden, ob Leitner zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war und ob er eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt.
Vor allem in den vergangenen Wochen soll Leitner zunehmend Anzeichen von Größenwahn an den Tag gelegt und sich für eine berühmte Persönlichkeit – eben einen „Ausbrecherkönig“ – gehalten haben.
In der Vergangenheit hatte Max Leitner mit mehreren aufsehenerregenden Gefängnisausbrüchen für Schlagzeilen gesorgt.