Von: luk
Gadertal – Auch im Gadertal sind zwei Wölfe unterwegs. Sie haben laut dem Tagblatt Dolomiten mehrere Rehe gerissen. Nun sind sie in eine Fotofalle getappt.
Die Bilder der Kamera zeigen, wie zwei Wölfe ihre Beute verzehren.
Bereits vor fünf Jahren war im Pustertal sowie im Gadertal ein Wolf nachgewiesen worden, der aus dem Belluno kam.
Nun macht es erneut den Eindruck, dass die Wölfe im Belluno leben und auf ihren Streifzügen regelmäßig ins Gadertal kommen.
Bereits vor mehreren Wochen hatte Verbandsjagdaufseher Hubertus Tschaffert den Verdacht geäußert. Denn ihm waren Spuren auf der frisch präparierten Skipiste „Pralongià“ bei Corvara – sie liegt nahe der Grenze zu Belluno in der Nähe des Campolongopasses – aufgefallen, die denen eines großen Hundes ähnelten, schreiben die „Dolomiten“.
Ein Liftarbeiter fand später in nächster Nähe ein gerissenes Reh. Und Tschaffert sah sich die Stelle samt Kadaver genauer an: Die Beute war so zugerichtet, dass sich der Verdacht auf Wölfe verdichtete – und auch die Spuren im Schnee passten erneut zu großen hundeartigen Tieren. Zwei Wochen später wurde erneut ein gerissenes Reh gefunden, nur wenige Meter vom ersten Fundort entfernt. Tschaffert montierte daraufhin eine Fotofalle – und die Tiere tappten hinein.
Unklar ist derzeit, ob es ein Pärchen ist oder ob es sich vielleicht um Geschwister handelt, die (noch) zusammen auf nächtlichen Beutezug gehen. Es wurden Proben gesammelt, die in zehn Tagen vorliegen sollen. Dann soll auch diese Frage geklärt sein.
Dass sich die beiden Wölfe auch tagsüber im Gadertal aufhalten, hält Tschaffert für unwahrscheinlich.
Er geht daher davon aus, dass sich die Tiere untertags ins benachbarte Belluno zurückziehen und nur hin und wieder im Gadertal vorbeischauen. „Im Sommer, wenn in unserem Gebiet noch mehr Bewegung ist, bleiben sie sicher im Belluno“, prophezeit er.
Er rät dazu, die Ruhe zu bewahren. „Mich stören die beiden momentan überhaupt nicht. Auch aus jagdlicher Sicht sind sie nicht relevant, mehr Rehe werden im Straßenverkehr oder von streunenden Hunden getötet. Also wenn die beiden ein paar Tiere reißen, ist das nicht weiter tragisch“, sagt er. Im Gadertal sehen das allerdings nicht alle so gelassen, gerade Tourismustreibende haben mit der Anwesenheit der Wölfe wenig Freude.