Von: mk
Fassa/Verschneid – Wieder hat der Wolf am Fedaia-Pass zugeschlagen, berichtet das Tagblatt Dolomiten: In der Nacht auf Sonntag wurden vier trächtige Ziegen samt ihren Kitzen gerissen. Zwei davon gehörten Bauer Franz Anton Reiterer aus Verschneid, der mittlerweile resigniert. Nachdem er Ende Juli die Schafe und nun die Ziegen vorzeitig von der Alm holen musste, will er nach 50 Jahren die Alm auflassen.
Reiterer besitzt eine 30 Hektar große Almfläche. Über 80 Schafe fehlten Ende Juli nach einer Wolfsattacke.
„Wir hatten noch nie Probleme auf den Almen im Trentino; der heurige Sommer aber war ein Albtraum“, erklärt der Bauer.
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STF: „Gescheite Gesetze statt Wilderei!“
Die Bezirksgruppe Vinschgau der Süd-Tiroler Freiheit weist die Aussagen von Josef Noggler zur Bär- und Wolfproblematik zurück. Der Landtagsabgeordnete habe laut der Bewegung gegenüber dem „Vinschger“ erklärt, man müsse die Tiere entfernen und zwar „legal oder illegal“. Die Süd-Tiroler Freiheit bewertet die Wiederansiedlung bzw. unkontrollierte Verbreitung der Raubtiere als ebenso problematisch und lehnt diese ab. „Aber der Aufruf zur Wilderei offenbart nur die Schwächen der Autonomie und der SVP“, kritisiert die Bewegung.
Die Aussage Nogglers offenbare die Hilflosigkeit der SVP bei der ganzen Thematik und zeige die Grenzen der vermeintlich „weltbesten Autonomie“ auf. „Und das, obwohl die Jagd und Fischerei eigentlich eine primäre Kompetenz des Landes wäre“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.
Für Benjamin Pixner, Mitglied der Bezirksgruppe der Süd-Tiroler Freiheit und Gemeinderat in Kastelbell-Tschars, sind Nogglers Worte Vorwahlkampfgeplänkel: „Es ist schon skurril, wenn ein Mitglied der Mehrheitspartei zum Gesetzesbruch aufruft. Es wäre Aufgabe der Mehrheit, die Gesetze so anzupassen, dass die Bauern auf den Almen und deren Tiere vor Wolf und Bär geschützt sind oder bei Zwischenfällen zumindest unkompliziert und ausreichend Entschädigung erhalten. Das wäre allemal besser als zur Wilderei aufzurufen!“