Zahl auf 21.500 gestiegen

Wolfspopulation in Europa hat sich in zehn Jahren verdoppelt

Freitag, 28. März 2025 | 15:36 Uhr

Von: apa

Die Wolfspopulation in Europa ist in den vergangenen zehn Jahren infolge der Politik zum Schutz der Wildtiere um 58 Prozent von 12.000 auf 21.500 gestiegen. In Ländern wie Italien, Deutschland, Bulgarien, Griechenland, Polen, Spanien und Rumänien gibt es jeweils über tausend Wölfe, belegt eine Studie in 34 Ländern, darunter auch Österreich. Sie wurde von einer Forschergruppe unter der Leitung der Italienerin Cecilia Di Bernardi durchgeführt.

In acht Ländern (Albanien, Kroatien, Luxemburg, Norwegen, Portugal, Rumänien, Spanien und der Ukraine) blieb die Wolfspopulation relativ stabil, während sie in Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Nordmazedonien zurückging. Auf der Grundlage der gesammelten Daten wird geschätzt, dass Wölfe in der Europäischen Union jährlich 56.000 Nutztiere töten. Obwohl das Risiko von Land zu Land unterschiedlich ist, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tier jährlich von Wölfen getötet wird, im Durchschnitt bei 0,02 Prozent.

Entschädigungen für Nutztierhalter in Millionenhöhe

Die Entschädigung der Nutztierhalter für diese Verluste kostet die europäischen Länder rund 17 Millionen Euro pro Jahr, heißt es in der Studie, die von Bernardi, Forscherin an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften und von Luigi Boitani von der Universität Sapienza in Rom durchgeführt wurde.

Was die Angriffe auf Menschen betrifft, die in Europa extrem selten sind, so weisen die Autoren der Studie darauf hin, dass die in Italien und Griechenland gemeldeten Angriffe höchstwahrscheinlich von Hunden und nicht von Wölfen verübt wurden. Es komme oft vor, dass es zu einer Hybridisierung von Wölfen mit Hunden komme, was als eine Bedrohung für den Erhalt der Wölfe betrachtet werden könne.

In der Studie wird hervorgehoben, dass Wölfe auch positive Auswirkungen haben können, z. B. bei der Verringerung von Verkehrsunfällen und Schäden an Forstplantagen durch die Kontrolle von Hirschen. Es liegen jedoch nicht genügend Daten vor, um diese Vorteile zu quantifizieren, betonten die Forscher.

Die Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention hatten im Dezember den Schutzstatus des Wolfes von “streng geschützt” auf “geschützt” gesenkt. Der Vorschlag, den Schutzstatus zu senken, war von der EU gekommen, die jetzt in einem weiteren Schritt den Wolfsschutz in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) senken darf.

Die Studie bestätige, dass der strenge Schutzstatus des Wolfes zu hohen Populationen in Europa geführt habe, kommentierte Landwirtschafts- und Umweltminister Norbert Totschnig (ÖVP) die aktuellen Ergebnisse. “Genau deshalb habe ich in den vergangenen zweieinhalb Jahren auf EU-Ebene für eine Änderung des Schutzstatus gekämpft. Jetzt ist es Zeit für eine Anpassung des EU-Rechts – für eine Balance in der Natur, in unserer Kulturlandschaft sowie zum Schutz unserer Bevölkerung”, wurde der Minister in einer Aussendung zitiert.

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