Festnahme und drohende Abschiebung

Zank im Kältenotfallzentrum

Sonntag, 13. April 2025 | 10:08 Uhr

Von: luk

Bozen – Ein dramatischer Vorfall hat sich am Samstagabend im Kältenotfallzentrum in der Bozner Gobettistraße ereignet. Ein Mann wurde dort von einem 23-jährigen Mitbewohner brutal attackiert, verletzt und beraubt – nur kurze Zeit nachdem er den mutmaßlichen Täter einer früheren Gewalttat wiedererkannt und der Polizei gemeldet hatte. Der Angreifer, ein polizeibekannter Asylberechtigter aus Marokko, wurde noch am selben Abend von der Staatspolizei festgenommen. Nun droht ihm die Aberkennung seines Schutzstatus und die Ausweisung aus Italien.

Alles begann gegen Abend mit einem Anruf bei der Notrufnummer 112: Ein Bewohner des Kältenotfallzentrums meldete der Staatspolizei, dass sich unter den Anwesenden ein Mann befinde, der ihn vor einigen Monaten körperlich angegriffen habe. Die alarmierten Streifen der Bozner Staatspolizei rückten umgehend aus. Der Hinweisgeber konnte den mutmaßlichen Täter vor Ort eindeutig identifizieren.

Der Verdächtige – ein 23-jähriger Marokkaner mit Asylstatus – zeigte sich wenig kooperativ. Statt sich zurückzuziehen, bedrohte er den Zeugen in Anwesenheit der Ordnungshüter und gab sogar zu, ihn bereits in der Vergangenheit geschlagen zu haben. Die Polizei verwies ihn daraufhin des Hauses und forderte ihn auf, das Zentrum dauerhaft zu verlassen.

Doch nur rund 30 Minuten später eskalierte die Situation: Der zuvor Bedrohte alarmierte erneut die Polizei. Er sei vom gleichen Mann erneut attackiert, mit einem Stein am Hinterkopf verletzt und schließlich beraubt worden. Der Angreifer habe ihm das Handy und seinen Rucksack entrissen, weil er die Polizei eingeschaltet habe.

Die Staatspolizei konnte den Verdächtigen in der Nähe des Tatorts ausfindig machen und ihn auf frischer Tat ertappen, als er versuchte, sich der Beute zu entledigen. Die geraubten Gegenstände konnten sichergestellt werden.

Der Mann wurde wegen schwerer Körperverletzung und Raub festgenommen und in das Bozner Gefängnis überstellt. Auf ihn wartet nicht nur ein Strafverfahren: Aufgrund seiner wiederholten und teils schweren Vorstrafen hat der Quästor der Provinz Bozen, Paolo Sartori, bereits bei der zuständigen Kommission die Aberkennung des Asylstatus beantragt.

Sollte die Kommission zustimmen, wird der Weg frei für eine Ausweisung aus Italien.

Bezirk: Bozen

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