Von: luk
Bozen – Über ein Jahr befindet sich die Welt nun schon im Kampf gegen das Coronavirus. Gelernt haben wir vor allem eine Sache: Vorhersagen, die mehr als wenige Wochen in die Zukunft reichen, entpuppen sich mitunter als Luftnummer. Auf Sicht fahren hat sich eher bewährt.
Dennoch wagt der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebs, Florian Zerzer, eine vielversprechende Aussage, die Hoffnung schürt: Er geht laut Tageszeitung Alto Adige davon aus, dass bis Ende Juni alle Südtiroler über 16 Jahren ein Impfangebot erhalten. Als Voraussetzung dafür nennt er, dass der staatliche Verteilungsplan eingehalten wird – der Strom der Impfstofflieferung also nicht versiegt. Geht an dieser Front nichts schief, könnte laut Zerzer die Herdenimmunität in Südtirol in wenigen Monaten erreicht werden.
Tatsächlich erwartet Italien im zweiten Quartal 48 Millionen Impfdosen von vier bis fünf verschiedenen Herstellern. Entsprechend werden auch die Liefermengen für Südtirol ansteigen. Seit einigen Tagen können sich auch die Über-70-Jährigen für eine Impfung vormerken. Danach kommt die Altersgruppe der Über-60-Jährigen an die Reihe.
Das italienische Gesundheitsministerium geht davon aus, dass bis innerhalb August alle Über-16-Jährigen eine Impfung erhalten haben. 500.000 Impfungen täglich müssten dafür italienweit verabreicht werden.
In Südtirol werden heute 12.870 Dosen des Impfstoffs von Pfizer/Biontech sowie 7.810 Dosen von AstraZeneca erwartet, die als Extra-Lieferung gelten. Südtirol hatte in Rom darum angefragt, um die aufgetretenen Virusvarianten besser bekämpfen zu können.