Von: mk
Bozen – Die Suche nach dem vermissten Ehepaar aus Bozen ist auch am Mittwoch erfolglos beendet worden. Laura Perselli und Peter Neumair sind bekanntlich am 4. Jänner spurlos verschwunden. Ging man zunächst von einem Unfall aus, wird derzeit auch ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen. Der mysteriöse Fall hat längst auch das Interesse von nationalen Medien geweckt.
Der Grund des Flusses wurde auch am Mittwoch erneut abgetastet, hierbei kamen neben Tauchern der Feuerwehren auch technische Hilfsmittel der Berufsfeuerwehr Bozen wie Sonargeräte und Echolote zum Einsatz.
Benno Neumair, der 30-jährige Sohn des Ehepaares ist bekanntlich ins Ermittlungsregister wegen Mordes und des Verbergens der Leichen eingetragen worden. Bislang handelt es sich jedoch lediglich um einen Verdacht, es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung. Benno Neumair war wahrscheinlich der letzte, der seine Eltern vor deren Verschwinden gesehen hat.
Medienberichten zufolge ist ein Gewässer noch nicht abgesucht worden: der Fischerteich in Pfatten. Dort soll sich Benno Neumair in der Nacht des Verschwindens der Eltern laut eigenen Angaben rund 40 Minuten lang aufgehalten haben.
Ob sich der Verdacht gegen ihn erhärtet, wird vermutlich von den Ergebnissen der Spurensicherung abhängen, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. Die Carabinieri vom RIS aus Parma haben in den vergangenen Tagen den Wagen des Ehepaares, einen Volvo V70, regelrecht auseinandergenommen. Im Auto sind Blut und biologische Spuren sichergestellt worden. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der junge Mann in diesem Auto die leblosen Körper seiner Eltern transportiert hat, um sie in der Etsch zu entsorgen. Erst dann sei er zu seiner Freundin nach Auer gefahren.
Laut Alto Adige ist in den vergangenen Tagen die Nachricht durchgesickert, dass der 30-Jährige versucht habe, den Wagen seiner Eltern zu waschen. Die Carabinieri hätten ihn allerdings aufgehalten. Bei der Fernsehsendung Mattino 5, die auf dem Privatsender Canale 5 ausgestrahlt wird, hat ein Reporter einen mutmaßlichen Zeugen befragt, der das Gerücht bestätigt hat. Demnach sei der 30-Jährige am Nachmittag des 12. Jänners mit einer Freundin bei der Waschanlage Treff.Laimer in der Meraner Straße aufgetaucht. Bei der Freundin soll es sich nicht um Martina, die Frau aus Auer, handeln. Bevor das Auto durch die Waschanlage fahren konnte, tauchten die Carabinieri auf. Im Wagen befand sich auch die Flasche mit Wasserstoffperoxid – ein Mittel, mit dem sich Blut entfernen lässt. Die Flasche wurde von den Carabinieri beschlagnahmt.
Am Mittwoch hat sich hingegen die Sendung Chi l’ha visto auf RAI3 erneut mit dem Fall befasst. Während sich die Frau aus Auer bei den Carabinieri entschuldigte, im Rahmen der Durchsuchungen nicht sofort die Kleidung des 30-Jährigen ausgehändigt zu haben, die sie zwei Tage zuvor gewaschen hatte, wurde auch Benno Neumair befragt. „Der ganze Stress fällt auf mich zurück und nur die Vorstellung, über diese Geschichte zu reden, löst bei mir Brechreiz aus“, erklärte der Sohn des vermissten Ehepaares.