Von: luk
Bozen/Padua – Werden Mitteilungen von Behörden und öffentlichen Institutionen in Südtirol nur in einer Sprache verschickt, ist das für Betroffene oft ärgerlich. Als deutschsprachiger Südtiroler kann man sich zwar notfalls mit seinen Italienischkenntnissen behelfen, doch ein Italiener außerhalb der Provinz kann selten Deutsch und versteht dann nur Bahnhof.
Einem zweifachen Vater, der in Padua lebt und dort Manager in der Sanität ist, ist es so ergangen. Er lebt von seiner Südtiroler Frau getrennt. Die beiden Kinder wurden der Mutter anvertraut, doch die beiden Eltern teilen sich das Sorgerecht.
Was den Vater allerdings zur Weißglut brachte, waren die rein deutschsprachigen Mitteilungen und Zeugnisse der deutschen Schule in Südtirol. Er bemängelte, dass er so den schulischen Werdegang seiner Kinder nicht mitverfolgen kann.
Deshalb zog der Mann in Padua vor Gericht und erwirkte vor wenigen Wochen, dass seine Kinder von nun an die italienische Schule in Südtirol besuchen.
Einer seiner beiden Jungs war bereits in die italienische Schule eingeschrieben, das Problem somit gelöst. Doch das zweite Kind schloss die deutsche Schule ab, was nun kurz nach dem Gerichtsurteil erneut zu Problemen geführt hat, berichten lokale Medien. Das kürzlich ausgestellte Zeugnis ist bei dem Vater in Padua erneut nur in deutscher Sprache eingelangt.
Er kritisiert, dass er gerade von einer sprachlichen Minderheit, die von Itailen besonderen Schutz genießt, benachteiligt werde.
Doch nicht nur die schulischen Mitteilungen stoßen dem Vater sauer auf. Auch der Südtiroler Sanitätsbetrieb wird von ihm scharf attackiert. Erst nach zahlreichen Anrufen und E-Mails seien nämlich die Krankenhausunterlagen seiner Kinder – bis dahin ebenfalls nur auf Deutsch – ins Italienische übersetzt worden.