Von: mk
Bozen – Der Welle der Einbrüche in ganz Südtirol reißt nicht ab. Unbekannte, die in fremde Wohnungen eindringen, füllen nahezu täglich die Schlagzeilen. Dabei ist die Zeit für Einbrüche eher untypisch.
Normalerweise schlagen die Diebe im Sommer zu, wenn viele im Urlaub sind und die Wohnungen leer stehen. Derzeit kommt den Tätern höchstens die Dunkelheit gelegen, die im Winter früher einbricht.
Erschreckend ist: Obwohl die Beute in vielen Fällen gering ausfällt, nehmen die Eindringlinge trotzdem Anzeigen und Haftstrafen in Kauf, falls sie erwischt werden.
Anders als früher ereignen sich die Einbrüche eher in den Dörfern als in den Städten, wo es in der Regel mehr Überwachungskameras gibt.
Früher hatte in den Dörfern jeder ein Auge auf den anderen. Der Austausch und der Zusammenhalt waren größer. Nicht erst seit Corona leben viele nun aber auch in kleineren Gemeinden eher zurückgezogen. Das untergräbt das natürliche Frühwarnsystem und die Nachbarschaftshilfe, falls sich zwielichtige Gestalten herumtreiben. Die nötige Wachsamkeit könnte helfen, verdächtige Vorfälle rechtzeitig zu bemerken.
Wichtig sind auch Zivilcourage und Gefühl der Verantwortung für die Allgemeinheit: Wie Harald Stauder, der Bürgermeister von Lana, vorgeschlagen hat, sollte man Personen, die möglicherweise die Gegend auskundschaften, ruhig ansprechen. Man kann sie durchaus höflich fragen, ob sie etwas Bestimmtes suchen und man ihnen behilflich sein kann.
Das hat abschreckende Wirkung: Potenzielle Übeltäter fühlen sich plötzlich gesehen und ihnen wird der Wind aus den Segeln genommen.