Von: mk
Bozen – Am morgigen Donnerstag wird für ganz Südtirol die der Zivilschutzstatus auf den Status Alfa (Aufmerksamkeit) gesetzt. Dies hat das Landeswarnzentrum beschlossen. Bis zu 80 Millimeter Niederschlag werden in 24 Stunden erwartet, die Schneefallgrenze kann unter 1000 Höhenmeter sinken.
Die Aufmerksamkeitsstufe bedeutet, dass ein aus Sicht des Zivilschutzes relevantes Ereignis bevorsteht und eine eingehende Beobachtung erfordert. Behörden, Gemeinden, Betreiber essentieller Dienste und Einsatzkräfte werden im Falle des Status Alfa vorgewarnt und können somit die notwendigen Vorkehrungen treffen.Bereits heute hängen graue Wolken über den Tälern und es regnet da und dort. Mehr Niederschlag gibt es bereits in der Schweiz an der Grenze zum Vinschgau.
Auf der Kantonalstraße 28 auf den Ofenpass nach Zernez in der Graubündner Gemeinde Val Müstair an der Grenze zu Taufers im Münstertal ist die Umgebung weiß. Wie die Bilder zeigen, ist die Landschaft komplett in Schnee eingehüllt.
Ob es auch in Südtirol am Donnerstag streckenweise so ausschauen wird? Laut dem Lawinenexperten Lukas Rastner werde am Donnerstag die Lawinengefahrenstufe auf vier der fünfteiligen Skala gesetzt, größere Lawinen bis ins Tal seien nicht auszuschließen.
In Deutschnofen und Welschnofen, wies der Vertreter der Forstabteilung hin, könnten durch die starken Niederschläge Probleme auftreten, da das Gebiet dort zum Teil entwaldet und das Rückhaltevermögen des Waldes herabgesetzt ist. Schwarzenbach und Eggentalbach könnten deshalb größere Wassermengen führen. Mit Überschwemmungen sei zwar allgemein nicht zu rechnen, aber an den Baustellen in den Bächen könnten Schäden auftreten, betonte der Vertreter der Wildbachverbauung. Eine erhöhte Gefahr bestünde zwar nicht, aber kleinere Rutschungen und Steinschläge könnten sich im Zuge solcher Ereignisse trotzdem ereignen, erklärte Landesgeologe Volkmar Mair.
Während die Bilder aus der Schweiz noch relativ idyllisch ausschauen, könnte es bei uns am Donnerstag weniger gemütlich werden. Landesmeteorologe Günther Geier warnt davor dass starker bis stürmischer Wind aus dem Süden weht. Das Wetter soll sich erst am Freitag beruhigen.
Laut Verkehrsmeldezentrale sei mit keinem größeren Verkehrsaufkommen zu rechnen, da es sich um einen normalen Wochentag handelt. Wegen der Schneefallgrenze, die unter 1000 Höhenmeter sinken kann, ist es möglich, dass der Schnee auch Siedlungsgebiete und wichtige Verkehrswege erreichen kann. Dadurch entsteht für die Bevölkerung der betroffenen Gebiete zwar keine unmittelbare Gefahr, jeder Verkehrsteilnehmer sollte aber auf den erneuten Wintereinbruch vorbereitet und jedes Fahrzeug in höheren Lagen mit Winterausrüstung versehen sein.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Agentur für Bevölkerungsschutz.
Auf den Bergen des hinteren Passeiertals sind bis jetzt schon 20 cm Schnee gefallen, bis Freitagfrüh kommt hier noch über 1 Meter Neuschnee zusammen. #Südstaulage pic.twitter.com/mkWiuK9FTp
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) April 3, 2019