Von: mk
Bozen – In Bozen gibt es zu viele Frühgeburten. Weil derzeit keine Betten und Brutkästen mehr frei sind, kann die intensivmedizinische Abteilung der Neonatologie in Bozen keine Patienten mehr aufnehmen. Trotzdem wird eine Behandlung garantiert.
Das Krankenhaus ist dafür allerdings auf die Unterstützung von anderen Zentren angewiesen. Wie Primar Hubert Messner Medien gegenüber erklärt, werden lediglich Notfälle angenommen. In anderen Situationen wird der Transport mit dem Rettungswagen oder dem Hubschrauber organisiert.
Laut dem Ärztlichen Direktor Flavio Girardi besteht jedoch kein Grund zur Sorge. Es gibt Vereinbarungen mit der Abteilung in Trient, Verona und Innsbruck. Im umgekehrten Fall helfe auch Bozen aus, wenn dort alle Betten belegt sind.
In Bozen gibt es derzeit 24 Betten, was internationalen Standards – gemessen an der Bevölkerungszahl – entspricht. Allerdings denkt man im Landeskrankenhaus an eine Erweiterung. Die Anzahl der Frühgeburten steigt deshalb, weil viele Frauen erst nach 35 Jahren ihr erstes Kind bekommen. Vorher wird oft das Studium abgeschlossen und die Frauen sammeln erste Arbeitserfahrungen. Außerdem steigen die Fälle von künstlicher Befruchtung und auch bei Migrantinnen wird eine Zunahme von Risikogeburten verzeichnet.
In Südtirol erblicken im Schnitt rund 500 Frühchen das Licht der Welt. Nach einer besonderen Therapie wachsen die Kinder im weiteren Verlauf ohne Probleme heran.
Die Neonatologie in Bozen ist Bezugspunkt für das ganze Land und gilt als sehr fortschrittlich. In Südtirol werden jährlich im Schnitt rund 5.600 Frühgeburten gezählt.