Von: APA/dpa
Rund um den Globus sind Samstagabend zur jeweiligen Ortszeit an zahlreichen Gebäuden für eine Stunde die Lichter ausgegangen. Im Rahmen der weltweiten “Earth Hour” – der Stunde für die Erde – versanken berühmte Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm in Paris, die Christus-Erlöser-Statue in Rio de Janeiro, das Opernhaus in Sydney, der Tempel der Morgenröte in Bangkok und das Empire State Building in New York für 60 Minuten in Dunkelheit.
Die Umweltschutzorganisation WWF ruft jedes Jahr zu dieser Aktion auf, um ein sichtbares Zeichen für den bewussten Umgang mit Energie und den Schutz des Planeten zu setzen. “Noch nie stand mehr auf dem Spiel als heute”, sagte Kirsten Schuijt, die Generaldirektorin von WWF International, zum Hintergrund des Events.
“Das vergangene Jahr war das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Wir haben historische Waldbrände, Stürme und Dürren erlebt. Unsere Welt ist in Gefahr, und wir nähern uns rasch gefährlichen Klima-Kipppunkten, von denen sich wichtige Ökosysteme möglicherweise nie mehr erholen können. Die Earth Hour erinnert uns eindringlich daran, dass wir dringend handeln müssen, solange wir noch können.”
Van der Bellen: “Wichtiges gemeinsames Zeichen”
“Wir sehen weltweit katastrophale Rückschritte in der Klimapolitik. Dabei sind die Klimakrise und ihre Folgen längst Realität. Wir müssen entschlossen gegensteuern – jetzt erst recht”, äußerte sich die österreichische WWF-Programmleiterin Hanna Simons zum diesjährigen Leitthema. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen unterstützt die WWF-Aktion: “Die ‘Earth Hour’ ist ein wichtiges gemeinsames Zeichen für den Klimaschutz. Denn sie macht mit Dunkelheit sichtbar, dass es nicht egal ist, wie es unserer Erde geht”, wurde Van der Bellen zitiert.
Zahlreiche Städte beteiligten sich
Von Tokio bis nach Paris und Rom beteiligten sich etliche Städte in zahlreichen Ländern an der “Earth Hour”. Den Startschuss machte Neuseeland. Dort lagen unter anderem der Aussichts- und Fernmeldeturm Sky Tower und die Harbour Bridge in Auckland in Dunkelheit. Deutschlandweit machten rund 500 Städte und Gemeinden bei der Aktion mit. Neben dem Brandenburger Tor, vor dem Passanten in der Dunkelheit Lieder sangen, wurde auch die Beleuchtung des Kölner Doms und des Schlosses Neuschwanstein ausgeschaltet. In New York nahm das Hauptgebäude der UN teil. Die UNO-Angestellten wurden aufgerufen, generell sorgsam mit den Ressourcen am Arbeitsplatz umzugehen.
Mehr als ein Symbol fürs Energiesparen
Nicht nur bei Sehenswürdigkeiten und großen Gebäuden wurde das Licht ausgeknipst, sondern auch privat nahmen viele Menschen an der Aktion teil. Neben dem einstündigen Verzicht auf Licht rief der WWF außerdem dazu auf, sich individuell bewusst Zeit für den Umweltschutz zu nehmen. Bis zum Tag der Erde Ende April sollen Menschen der Erde eine Stunde schenken – über Outdoorsport, nachhaltige Ernährung, Naturdokumentationen oder andere individuelle Ideen, die Alltag und Interesse am Planeten verbinden können. Diese geschenkten Stunden werden von der Stiftung online gesammelt und zusammengezählt.
Es gehe darum, eine globale Bewegung für Veränderung in Gang zu setzen, an der alle teilnehmen können, so Schuijt. Die Aktion solle zeigen, wie groß die gemeinsame Kraft sein kann, wenn sich Menschen, Gemeinschaften und Unternehmen weltweit zusammentun – und dass genau darin die Hoffnung auf eine nachhaltige Zukunft liege.
Der WWF hatte die globale Klima- und Umweltschutzaktion 2007 in Australien ins Leben gerufen – als Zeichen dafür, dass die Menschheit sich besser um die Erde kümmern muss. In diesem Jahr fand die Earth Hour bereits zum 19. Mal weltweit statt. Mittlerweile wird die Stunde für die Erde laut WWF auf allen Kontinenten begangen.
(S E R V I C E – https://www.earthhour.org/)
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