Von: ka
Bozen – „Denk’ ich an den Herbst in der Nacht, so werde ich um den Schlaf gebracht“, so könnte man die mulmigen Gedanken vieler Südtiroler beschreiben, wenn sie sich mit der zweiten Corona-Welle beschäftigen.
Die Hoffnung vieler Einheimischer, der Sommer würde dem Coronavirus gleich wie dem Erreger einer Grippe den Garaus machen, scheint sich nicht zu erfüllen. Noch mag das öffentliche Leben in unserer Heimat seinen – fast – geregelten Lauf nehmen und genau genommen sind sogar die im Frühjahr Lockdown-bedingt fehlenden Touristen wieder in ihr Sehnsuchtsland Südtirol zurückgekehrt, aber gleich wie im heurigen Februar kommen die Einschläge immer näher.
In Südtirols Umgebung gehen die Corona-Zahlen wieder nach oben, wobei Deutschland als wichtigstes Herkunftsland von Südtirolurlaubern über 1.000 Neuansteckungen verzeichnet. In Europa sind die Behörden vielerorts dazu gezwungen, erneut einschneidende Corona-Einschränkungen zu verhängen. Mit Blick auf den Herbst schwant den Südtirolern Schlimmes. Während die Wirtschaftstreibenden um den zarten Aufschwung und die Angestellten um ihre Arbeitsplätze fürchten, sorgen sich viele Familien um ihr gewohntes Leben.
Das im schlimmsten Fall befürchtete Fehlen eines geregelten Schul- und Kindergartenalltags dürfte im Herbst viele Familien vor unlösbare Aufgaben stellen. Ganz zu schweigen von einem erneuten Lockdown, der Südtirol in jeder Hinsicht in die Knie zwingen dürfte.
Um dieses Schreckensszenario zu verhindern, ist es daher unser aller Aufgabe, die hierzulande noch recht milden Corona-Regeln wie das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, die Einhaltung von Mindestabständen und die Vermeidung von Menschenansammlungen einzuhalten. Ziehen wir alle gemeinsam an einem Strang, haben wir eine ausgezeichnete Chance, eine wie im Frühjahr erlittene Einbremsung allen öffentlichen und privaten Lebens zu vermeiden.