Von: mk
Bozen – Ein erschütternder Vorfall hat in Bozen für Entsetzen gesorgt: Zwillingsschwestern haben auf offener Straße eine Mutter und ihre Tochter im Rollstuhl aufs Übelste beschimpft und bedroht – bis die Polizei einschritt.
Die 33-jährigen Schwestern P.C. und P.D., die wegen Drogenhandels und Vermögensdelikten bereits aktenkundig sind, haben am Donnerstag beim Faschingsumzug auf der Höhe der Dalmatien-Straße die Mutter und ihre beiden Töchter, von denen eine im Rollstuhl sitzt, ohne jeden Anlass attackiert. Gegen 14.00 Uhr wurden die Ordnungshüter über die Landesnotrufzentrale verständigt.
Zunächst verspotteten die Frauen das beeinträchtigte Mädchen, dann gingen sie verbal auf die Mutter los: Unter anderem warfen sie der Frau vor, ein „behindertes Kind auf die Welt gesetzt“ zu haben.
Als die Mutter versuchte, ihre Töchter zu schützen, eskalierte die Situation. Die Zwillinge, die aus Bozen stammen und in einer Gemeinde im Überetsch ansässig sind, drohten ihr mit einer zerbrochenen Glasflasche, bespuckten sie und setzten ihre Beleidigungen fort.
Die Polizei, die schnell am Ort des Geschehens eintraf, führte die beiden Frauen ab. Gegen sie wurde Anzeige wegen Nötigung, schwerer Bedrohung und diskriminierenden Verhaltens sowie wegen des Werfens gefährlicher Gegenstände erstattet. Im Fall einer Verurteilung droht ihnen eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren. Quästor Paolo Sartori verurteilte den Vorfall aufs Schärfste und erließ gegen die Zwillinge ein vierjähriges Aufenthaltsverbot für die Stadt.
„Was passiert ist, ist beschämend und unfassbar“, sagte Sartori. „Es ist unerträglich, dass es Menschen gibt, die sich auf eine Weise benehmen, die eines Mitglieds einer zivilisierten Gesellschaft unwürdig ist.“
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