Tragödie in Mailänder Vorort

17-Jähriger gesteht Tötung seiner Familie

Sonntag, 01. September 2024 | 18:02 Uhr

Von: AP

In Paderno Dugnano, einem Vorort von Mailand, ereignete sich eine schreckliche Familientragödie. In der Nacht zum Sonntag wurden drei Mitglieder einer Familie tot aufgefunden: ein 51-jähriger Bauunternehmer, seine 49-jährige Ehefrau und ihr gemeinsamer 12-jähriger Sohn. Alle Opfer wiesen schwere Stichverletzungen auf, die laut Ermittlern vom selben Messer stammen sollen.

Ein grausames Geständnis

Die Polizei wurde von dem 17-jährigen Sohn der Familie alarmiert, der zunächst gestand, seinen Vater getötet zu haben. Der Vater, so behauptete er, habe zuvor seine Mutter und seinen jüngeren Bruder erstochen. Doch im Laufe des Tages änderte sich die Darstellung dramatisch.

Wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtet, gestand der Jugendliche am Nachmittag, alle drei Familienmitglieder selbst getötet zu haben. Die genauen Hintergründe und das Motiv für die Tat sind derzeit noch unklar, und das Verhör des Jugendlichen dauert an.

Ermittler hatten von Anfang an Zweifel

Schon früh hegten die Ermittler Zweifel an der ersten Schilderung des 17-Jährigen. Ungereimtheiten in seiner Geschichte und das Fehlen von Spuren einer körperlichen Auseinandersetzung an seinem Körper ließen die Polizei misstrauisch werden. Der Jugendliche wurde einem stundenlangen Verhör unterzogen, um die Rolle, die er bei der Bluttat spielte, genauer zu klären.

Tatort ohne Einbruchsspuren

Die Polizei fand das Messer, das mit den Wunden der Opfer übereinstimmt, in der Nähe des Hauses auf einem Bürgersteig. Es gibt keine Hinweise auf einen Einbruch – die Tür war unbeschädigt, was darauf hinweist, dass der Täter möglicherweise Zugang zum Haus hatte oder sogar dort lebte.

Augenzeugenbericht und laufende Ermittlungen

Eine Anwohnerin, die in der Nähe des Tatorts wohnt und den 17-Jährigen aus der Schule kennt, beschrieb ihn als „ganz normalen Jungen“. Sie bemerkte am frühen Morgen die Anwesenheit von Polizeiautos und Ermittlern, sowie ein Messer auf dem Bürgersteig vor dem Haus, das die Polizei später sicherstellte. „Mir wurde klar, dass etwas Ernstes passiert war“, sagte sie dem „Corriere“.

Die Ermittlungen in Paderno Dugnano laufen auf Hochtouren, um die genauen Abläufe und Motive hinter dieser schrecklichen Tat zu rekonstruieren. Die Staatsanwaltschaft von Monza hat angekündigt, die Untersuchungsergebnisse in den kommenden Tagen zu veröffentlichen.

Kommentare
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Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage

Hoffe, dass die Wahrheit zu Tage kommen wird. Egal ob Drogen im Spiel waren oder es sich um ein Familiendrama handelt: wir werden mehr in die Prävention investieren müssen. Nach den vielen Messerattacken wird man sich auch mit dem medialen Umgang auseinandersetzen müssen, um Nachahmungseffekte (ähnlich wie bei Suiziden) zu vermeiden. Messerdelikte sind kein Monopol von Asylwerbern, sondern die gibt es leider in allen Bevölkerungsgruppen.

user6
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Universalgelehrter
2 Monate 12 Tage

wie du sagset, nachahmungseffekt

Hustinettenbaer
2 Monate 12 Tage

@Selbstbewertung
Mir fällt – außer Social Scoring – keine systematische Prävention gegen schwere Straftaten ein.
Minus-Punkte (häusliche) Gewalt, psychische und/oder Sucht-Erkrankung, Hasspostings, Drogenkonsum, auffälliges Verhalten (grabschen, nackt durch den Ort laufen etc.).
Bei einer (von wem definierten ?) Punktzahl, Einheimische in Gefängnis oder Psychiatrie. Migranten abschieben.
Hätte man so die Täter von Innichen und Hanau (Waffenbesitzer), Solingen… rechtzeitig erwischt ?
Will eine demokratische Gesellschaft sich so überwachen lassen ?

Ich denke, wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, dass Gewalttaten-Medienberichte Millionen Konflikt-Fälle ignorieren, die glimpflich ausgehen.
Wer liest schon einen Artikel mit der Überschrift:
“02.09.2024 00:00 Uhr: Gute Nachrichten aus Südtirol (NRW…)
Kein Mord !”.

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