Von: mk
Sanremo – In Sanremo hat er sich ein neues Leben in der Gastronomie mit einer neuen Partnerin aufgebaut. Doch nun wird Salvatore Aldobrandi, ein 73-jähriger ehemaliger Pizzabäcker, von seiner dunklen Vergangenheit eingeholt. Die Staatsanwaltschaft von Imperia wirft ihm Mord aus nichtigen Gründen und das Verbergen eines Leichnams vor. Der Mann wurde von der Polizei verhaftet.
Konkret werfen ihm die Ermittler vor, für den Tod von Sargonia Dankha in Schweden im Jahr 1995 verantwortlich zu sein. Die schwedische Staatsbürgerin irakischer Herkunft war damals 21 Jahre alt.
Weil ihr Leichnam nie gefunden wurde, blieb der Fall über Jahre hinweg ein sogenannter Cold Case. Italienische Ermittler sind nun nach Schweden geflogen und könnten das Rätsel gelöst haben, nachdem die Familienangehörigen des Opfers über einen Mailänder Anwalt die Staatsanwaltschaft von Imperia eingeschaltet haben.
Der Pizzabäcker, der damals 45 Jahre alt war, hatte in Schweden ein Restaurant betrieben und war eine On-Off-Beziehung mit Sargonia Dankha eingegangen. Obwohl schwerwiegende Beweise gegen ihn vorlagen, konnten die Behörden wegen des fehlenden Leichnams aufgrund der schwedischen Rechtsprechung keinen Prozess gegen Aldobrandi anstrengen. Nach einer ersten Festnahme kam er wieder auf freien Fuß.
Der stellvertretende Staatsanwalt Matteo Gobbi ist nun in den vergangenen Wochen nach Schweden gereist. Dort hat er Einsicht in die Akten genommen und diese nach Italien mitgebracht. Den italienischen Ermittlern zufolge hat Aldobrandi die 21-Jährige bei einem letzten Treffen getötet. Anschließend soll er ihren Leichnam verborgen haben. Der 73-jährige hat sich den Anwalt Andrea Rovere als Rechtsbeistand zugelegt.
Die Frau, die am 2. Dezember 1974 geboren war, wurde zuletzt am 13. November 1995 in der Stadt Linköping im Süden von Schweden gesehen. Im Zuge der Ermittlungen stieß die schwedische Polizei im Kofferraum eines roten Ford Escort auf Blutspuren und Haare von Sargonia Dankha, weshalb auf ein Tötungsdelikt geschlossen wurde.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der damals 45-Jährige den Leichnam der jungen Schwedin in der Küche seines Restaurants zerstückelt und die Teile anschließend auf einer Mülldeponie entsorgt hat.
Die Ermittler vermuten außerdem, dass der Restaurantbetreiber aus Furcht vor einer erneuten Festnahme Schweden verlassen und sich anschließend in Sanremo niedergelassen hat – obwohl er in Schweden Kinder hatte. In Sanremo arbeitete über Jahre hinweg als Pizzabäcker in einem Restaurant im Zentrum.