Von: mk
Lloret de Mar/Scandicci – Zwei der drei Angreifer, die für den Tod des 22-jährigen Niccolò Ciatti aus Scandicci bei Florenz verantwortlich sein sollen, sind laut spanischen Medien wieder auf freiem Fuß. Wie berichtet, wurde der junge Italiener in Lloret de Mar in Katalonien in einer Diskothek brutal zu Tode geprügelt.
„Ich kenne die gerichtliche Vorgangsweise nicht. Was ich aber für die Familie und für meine Gemeinde fordere, ist Gerechtigkeit in dieser schrecklichen Angelegenheit“, kommentierte der Bürgermeister von Scandicci, Sandro Fallani, die Nachricht der Freilassung. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa handelt es sich bei den Verdächtigen nicht – wie ursprünglich angenommen – um Russen, sondern um drei Tschetschenen, die in Frankreich um politisches Asyl angesucht haben.
Die Familienangehörigen von Niccolò Ciatti sind in der Zwischenzeit nach Italien zurückgekehrt, am Mittwochabend findet die Totenwache statt. Die Diskothek St Trop wurde unterdessen von den spanischen Behörden geschlossen. Die Gemeinde teilte in einer Aussendung mit, dass die Ermittler gravierende Mängel im Sicherheitssystem festgestellt hätten.
Luigi Ciatti, der Vater von Niccolò, ist wütend über die Freilassung der beiden Tschetschenen. Auch sie seien vor der Polizei geflüchtet und hätten Niccolòs Freunde davon abgehalten, bei der Schlägerei dazwischen zu gehen. „Ich halte sie für Profis des Bösen“, erklärte der Vater laut Ansa. Gleichzeitig ist der Vater darüber enttäuscht, dass niemand sonst es gewagt habe, bei der Prügelei einzugreifen.
Die Ursache, die schließlich zum Tod von von Niccolò Ciatti führte, dürfte der heftige Fußtritt mitten ins Gesicht gewesen sein. Die inneren Blutungen, die der Schlag ausgelöst hatte, ließen dem 22-Jährigen keine Chance. Zu dem Übergriff ist es bekanntlich in der Nacht von Freitag auf Samstag gekommen.
Die mutmaßlichen Täter sind 20, 24 und 26 Jahre alt. Laut Polizei verfügen alle drei über eine paramilitärische Ausbildung. Vorher soll es zu einem Streit gekommen sein, der bald in Handgreiflichkeiten ausartete.
Niccolò ist praktisch in den Händen seiner Freunde gestorben, die mit ihm den Urlaub in Spanien verbracht hatten und die ihn bewusstlos auf dem Boden der Diskothek vorfanden. Jaume Dulsat, der Bürgermeister von Lloret de Mar erklärte, dass sich die Gemeinde als Nebenklägerin in das Verfahren gegen die Verdächtigen einlassen werde. In dem spanischen Ferienort wurde eine Schweigeminute für Niccolò Ciatti abgehalten.