Lebenspartner immer wieder verprügelt und mit dem Tod bedroht

42-jährige Frau wegen häuslicher Gewalt festgenommen

Donnerstag, 23. Februar 2023 | 07:05 Uhr

Von: ka

Crevalcore – Nachdem er von seiner Partnerin monatelang misshandelt, verprügelt und mit dem Tod bedroht worden war, hat ein 46-Mann den Mut gefunden, die Carabinieri zu verständigen.

Als die Carabinieri in der Wohnung in Crevalcore bei Bologna eintrafen, offenbarte sich ihnen das ganze Ausmaß der fortdauernden Misshandlungen und Übergriffe, denen der Mann und die 25-jährige Tochter der mutmaßlichen Täterin immer wieder ausgesetzt waren. Teils aus Scham, als Mann von seiner Partnerin verprügelt zu werden, teils in der Hoffnung, dass sie sich ändern würde, hatte der 46-Jährige seine 42-jährige Lebensgefährtin, mit der vor zwei Jahren eine Beziehung eingegangen war, nie wegen häuslicher Gewalt angezeigt.

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Seiner vor den Carabinieri getätigten Aussage nach sei der 46-jährige Mann seit Monaten von seiner Lebensgefährtin verprügelt und misshandelt worden. Immer wieder soll sie Möbelstücke oder Küchenutensilien wie Nudelhölzer und Kochlöffel in die Hand genommen haben, um ihn mit diesen zu schlagen. Schließlich hielt es der Mann nicht mehr aus und zeigte seine 42-jährige Lebensgefährtin bei den Carabinieri an. Nach der Anzeige begaben sich die Carabinieri von Crevalcore zur Wohnung des Paars und nahmen die Frau wegen häuslicher Gewalt fest.

Die Tatsache, dass die Frau am vergangenen Sonntag betrunken nach Hause kam und erneut tobte und handgreiflich wurde, veranlasste den 46-Jährigen dazu, diese Übergriffe nicht mehr länger hinzunehmen und sich an die Carabinieri zu wenden. Beim letzten Streit vor ihrer Verhaftung ging die Frau zunächst auf ihre aus einer vergangenen Beziehung stammende 25-jährige Tochter los. Sie griff sie an und schlug ihr ins Gesicht. Als der Mann dazwischenging und sich schützend vor die junge Frau stellte, begann sich ihre Wut auf ihren Lebensgefährten zu richten.

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Auch der Mann erhielt von seiner Partnerin Schläge ins Gesicht. Zudem schlug sie ihn mit ihrem Smartphone auf den Hinterkopf, wobei sie ihm mehrmals mit dem Tod bedrohte. Erst dann gelang es ihm, um Hilfe zu rufen. Als die Carabinieri in der Wohnung in Crevalcore bei Bologna eintrafen, offenbarte sich ihnen das ganze Ausmaß der fortdauernden Misshandlungen und Übergriffe, denen der Mann und die 25-jährige Tochter der mutmaßlichen Täterin immer wieder ausgesetzt waren. Der 46-Jährige gestand den Carabinieri, dass die 42-Jährige oft trank und dann aggressiv wurde. Er fügte hinzu, dass er teils aus Scham, als Mann von seiner Partnerin verprügelt zu werden, teils in der Hoffnung, dass sie sich ändern würde, seine Partnerin, die er im Jahr 2021 kennengelernt hatte, nie wegen häuslicher Gewalt angezeigt hatte.

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Seiner Aussage nach war seine größte Furcht, dass die Frau eines Tages die Todesdrohungen, die sie ihm gegenüber immer wieder ausgesprochen habe, tatsächlich wahr machen würde. Die ständigen Drohungen sollen ihn auch dazu gezwungen haben, seine täglichen Lebensgewohnheiten zu ändern. Die Gefährdung des Lebens der jungen Frau soll den letzten Ausschlag dazu gegeben haben, die 42-Jährige bei den Carabinieri anzuzeigen. Die Frau wurde von den Carabinieri festgenommen und auf Anordnung der Justizbehörden ins Gefängnis gebracht.

APA/APA (Symbolbild)/ROLAND SCHLAGER

Der Fall von Crevalcore erregt in der italienischen Öffentlichkeit großes Aufsehen. Es ist eine Tatsache, dass Frauen viel häufiger Opfer häuslicher Gewalt, von Misshandlungen und Gewaltverbrechen werden, aber es ist auch wahr, dass die Dunkelziffer von Fällen, in denen Männer von Frauen misshandelt werden, sehr hoch ist. Die Scham, Opfer von weiblicher Gewalt geworden zu sein, und der soziale Druck, in der Öffentlichkeit den „starken Mann“ zu geben, verleiten fälschlicherweise viele männliche Opfer dazu, über erlittene körperliche und psychische Gewalt zu schweigen.