Ana Cristina Correia [38] war vor einer Woche bei den Carabinieri – VIDEO

Abscheulicher Femizid: “Schnell! Raus hier! Lauft weg!”

Dienstag, 10. September 2024 | 07:57 Uhr

Von: ka

Monte Maggiore al Metauro – Nur wenige Tage nachdem sie den Carabinieri ihr Leid und ihre Qualen geschildert hatte, die ihr ihr Mann seit Monaten und Jahren zufügte, wurde die 38-jährige Ana Cristina Duarte Correia vor den Augen ihrer drei Kinder ermordet. Der älteste Sohn, der erst 14 Jahre alt ist, brachte seine jüngere Schwester, die ihrer schwerverletzten Mutter helfen wollte, und sein sechsjähriges Brüderchen in Sicherheit.

“Schnell! Raus hier! Lauft weg!”, schrie er sie an. Er nahm beide an seinen Händen und flüchtete mit ihnen zu einer Nachbarin, wo sie bis zum Eintreffen der Carabinieri blieben. Der Mann des Opfers, der 53 Jahre alte Lkw-Fahrer Ezio Di Levrano, konnte kurz nach dem Mord an seiner Frau gestellt und festgenommen werden. Seit dem abscheulichen Femizid fragen sich viele Italiener, ob der bestehende “Codice Rosso” noch zu lasch sei.

Instagram/Ana Cristina Duarte Correia

Ana Cristina Duarte Correia, die ursprünglich aus Brasilien stammt, und Ezio Di Levrano waren seit 14 Jahren verheiratet, waren aber erst vor einem Jahr nach Monte Maggiore al Metauro in die Marken gezogen. Wenige wussten, dass in der Ehe seit Monaten und Jahren Angst und Gewalt herrschten. Die Carabinieri von Colli al Metauro erfuhren von der Gewalttätigkeit des Mannes, als Ezio Di Levrano am vergangenen Montag in der Kaserne erschien und ihnen mitteilte, dass seine Frau die eheliche Wohnung verlassen hatte.

Doch die Carabinieri brauchten nicht lange, um zu klären, wie die Dinge wirklich lagen. Nachdem sie die 38 Jahre alte Frau über ihr Smartphone ausfindig gemacht hatten, begab sich Ana Cristina Duarte Correia noch am selben Tag zu den Carabinieri, um ihnen die Hölle zu schildern, die sie seit Jahren durchleben musste. Die 38-Jährige sagte aus, dass sie vom 53 Jahre alten Lkw-Fahrer seit Jahren bedroht und verprügelt werde. Als sie ihm angedeutet habe, dass sie sich von ihm trennen wolle, sei es noch schlimmer geworden. “Wenn du mich verlässt, nehme ich dir deine Kinder weg”, habe Ezio Di Levrano immer wieder zu ihr gesagt.

Facebook/Ezio Di Levrano/Ezio Di Levrano und Ana Cristina Duarte Correia

Als es jedoch darum ging, die Anzeige zu unterschreiben, machte die Frau – wie es leider oft bei solch brenzligen Entscheidungen geschieht – einen Rückzieher. Nachdem die Staatsanwaltschaft den Bericht der Carabinieri gelesen hatte, wurde dennoch der “Codice Rosso” – ein Paket von Gesetzen und Maßnahmen, das dazu dient, Gewalt an Frauen, insbesondere Femizide, einzudämmen – eingeleitet. Leider sollte sich der “Codice Rosso”, der zum Schutz und zur Unterstützung der Frauen wesentlich beschleunigte Justizverfahren vorsieht, im Fall von Ana Cristina Duarte Correia als zu langsam erweisen.

Instagram/Ana Cristina Duarte Correia

Nur wenige Tage nach dem Besuch bei den Carabinieri wurde die 38-Jährige in der Nacht vom Freitag auf den Samstag mit mehreren Messerstichen ermordet. Vermutlich um ihre drei Kinder abzuholen, kehrte Ana Cristina Duarte Correia trotz der Warnungen der Carabinieribeamten in die eheliche Wohnung zurück. Kurz darauf sei jedoch erneut ein Streit entbrannt, in dessen Verlauf der 53-Jährige ein Klappmesser gezogen und damit auf seine Frau eingestochen habe.

Wie der älteste Sohn später schildern sollte, wurde die Mutter von ihrem Vater vor ihren eigenen Augen ermordet. Der Jugendliche, der erst 14 Jahre alt ist, brachte seine jüngere Schwester, die ihrer schwerverletzten Mutter helfen wollte, und sein sechsjähriges Brüderchen in Sicherheit. “Schnell! Raus hier! Lauft weg!”, schrie er sie an. Er nahm beide an seinen Händen und flüchtete mit ihnen zu einer Nachbarin, wo sie bis zum Eintreffen der Carabinieri, die vom 14-Jährigen und von der Nachbarin verständigt worden waren, blieben.

Facebook/Ezio Di Levrano/Ezio Di Levrano und Ana Cristina Duarte Correia

Ezio Di Levranos Flucht hingegen dauerte nur wenige Stunden. Als der 53-Jährige in einem Feld hinter dem Sportplatz gestellt wurde, ließ er sich widerstandslos festnehmen.

Weit über Monte Maggiore al Metauro hinaus sind Trauer und Bestürzung groß. Der gewaltsame Tod der dreifachen Mutter führte auch zu einer lebhaften Diskussion, ob es nicht an der Zeit sei, den “Codice Rosso” weiter zu verschärfen. Die Mutmaßung, dass die rechtzeitige Inhaftnahme von Ezio Di Levrano den Femizid samt der Gefährdung der drei Kinder verhindert hätte, lässt vielen Italienern keine Ruhe.

Kommentare

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16 Kommentare auf "Abscheulicher Femizid: “Schnell! Raus hier! Lauft weg!”"


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Dagobert
Dagobert
Kinig
5 h 40 Min

Gewaltig, wos für Bestien einige Männer sein! 🤮

user6
user6
Superredner
4 h 33 Min

viele werden zu bestien gemacht. das ist auch traurig

sophie
sophie
Kinig
3 h 34 Min

@user6
Das ist etwas anderes, aber auch dazu besteht niemals ein Grund so brutal jemand zu töten.
Aber Eifersüchtig und Besitzergreifend zu sein, ist der Grund dass viele Ehen auch scheitern.
Wie kann man so brutal sein??
Da frage ich mich manchmal:
Gab es in dieser Beziehung mal Liebe? Wie kann man so im Laufe der Zeit sich verändern??

Selbstbewertung
Selbstbewertung
Universalgelehrter
54 Min 42 Sek

@User6: und viele davon sind nach außen dem Anschein nach völlig angepasste Bürger. Oft würde man es ihnen gar nicht zutrauen. Das Schwarz/Weißdenken und die Einteilung in Stereotype passt leider nicht. Die Realität ist zumeist viel komplexer, als uns lieb ist!

krokodilstraene
5 h 59 Min

Abscheulich kann so ein Verbrechen gar nicht richtig beschreiben!!

Was ist das für ein armseliger Verbrecher, der die Mutter auch noch vor den Augen der Kinder ersticht…

Gibt es dafür überhaupt eine gerechte Strafe?

N. G.
N. G.
Kinig
4 h 47 Min

Was soll der Codice bei Männern die ihre Partnerin umbringen wollen denn bewirken? Das interessiert die in dem Moment nicht, genauso wenig hohe Strafen. Sie werden Möglichkeiten finden..!
Das Problem ist da und wir können die erwachsenen Männer in den meisten Fällen nicht mehr ändern aber unsere Kinder für die Zukunft anders erziehen.

user6
user6
Superredner
4 h 32 Min

n.g., ja am besten alle: mânnlich, weiblich, queer usw..

N. G.
N. G.
Kinig
2 h 11 Min

@user6 Was für idiotisches Argument? Was hat quer damit zu tun?…

Selbstbewertung
Selbstbewertung
Universalgelehrter
57 Min 53 Sek

@User6: was willst Du damit seigentlich sagen?

sophie
sophie
Kinig
5 h 23 Min

Solche Krankhafte und Besitzergreifende Männer, den eigenen Kindern die Mutter nehmen, so schlimm, kann man sich gar nicht vorstellen….

Tita-Nina
Tita-Nina
Grünschnabel
5 h 49 Min

Eine Tragödie, sondergleichen, 3 Kinder die nun ohne Mutter und notabene auch ohne Vater auf wachsen müssen.
Und der Schrei nach Verschärfung des “Codice Rosso” Wer hat diesen erschaffen?
Frauen oder mehrheitlich Männer?
Passt diesen den heutigen Gegebenheiten an, zum Schutz von Betroffenen Menschen und deren Kinder!

N. G.
N. G.
Kinig
2 h 9 Min

Nochmal will ich erläutern, Täter un dem Bereich wirst du mit Gesetzen von ihrem Vorhaben nicht abbringen! Der Fehler liegt in ihren Köpfen und bei der Tat, denken due nicht an Strafen sondern nur an sich und das woran sie glauben. Wie übrigens bei fast allen Straftaten!

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
5 h 8 Min

Solche Taten passieren alle Wochen… getan wird trotzdem nicht! Da werden auch die roten Schuhe nichts nützen… 

N. G.
N. G.
Kinig
2 h 7 Min

Nun Homi, meinst du die Androhung von 30 Jahre definitiven Knast hätte ihn abgehalten? Glaubst du das wirklich?

Montegiovi
Montegiovi
Tratscher
3 h 29 Min

Femizid kommt leider in allen Länder vor. Man frägt sich aber schon warum es in Italien solche Ausmasse angenommen hat, woran dies liegt, und warum es nicht eingedämmt werden kann? 
Mein Anteilnahme an diesem sehr traurigen Fall, an dem wieder ein unbeschreiblich Verrückter ohne jeglichen Versand und Hirn die Schuld trägt. Hört endlich auf diese Jungen zu Matschos zu erziehen. 

Dolomiticus
Dolomiticus
Universalgelehrter
1 h 50 Min

Alles nur Wauwau – die Justiz und die Ordnungskräfte wissen genau, wie derzeit die Dynamiken in solchen Fällen sind. Wenn eine Frau in die Kaserne kommt, solche sachen schildert und dann die Anzeige nicht unterschreibt, muss der Typ trotzdem hops genommen und zumindest mal in U-Haft genommen werden und zwar unverzüglich. Man weiß ja, dass Frauen fragil sind und sich nicht trauen, weil sie sonst meinen, alleine mit den Kindern dazustehen. Diese Angst muss ihnen der Staat von vorn herein nehmen und einem potentiellen Täter keine Chance lassen.

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