Von: ka
Trient – Betrüger versuchen über gefälschte SMS-Mitteilungen, Nexi-Kreditkartenkunden dazu zu verleiten, ihnen die Kartendaten auszuhändigen, was im schlimmsten Fall dazu führt, dass Kriminelle das gesamte Konto leeren. Die SMS-Nachrichten, die auch einige Rechtschreibfehler aufweisen, sind leicht als offensichtliche Fälschungen erkennbar, aber einige Kunden wurden leider dennoch Opfer der Betrüger. Neben dieser Masche nutzen die Betrüger auch die sogenannte „Nummernwechsel“-Betrugsmasche.
Wie die Onlineausgabe der Trentiner Tageszeitung L’Adige berichtet, erhielten insbesondere Nexi-Kreditkartenkunden, die in der Trentiner Vallagarina wohnhaft sind, solche gefälschte SMS-Mitteilungen, aber es wurde bekannt, dass auch einigen Südtiroler Kunden solche SMS-Nachrichten zugeschickt wurden.
„Avviso: la sua App Nexi risulta connessa ad un nuovo dispositivo da Lugano, se non sei tu bloccalo al seguente link“(„Warnung: Ihre Nexi-App ist mit einem neuen Gerät aus Lugano verbunden, wenn es nicht du bist, sperre es über den folgenden Link“, Anmerkung der Redaktion) lautete etwa eine SMS-Mitteilung, die im Abstand von wenigen Minuten an mehrere Personen geschickt wurde.
In einem Fall ging sie fast gleichzeitig an zwei Mitglieder derselben Familie. „Attenzione richiesta di pagamento di euro 1.800,60 se non e lei Blocchi seguendo il portale“(„Achtung Zahlungsaufforderung von 1.800,60 Euro, wenn nicht Sie es sind, blockieren Sie sie, indem Sie dem Portal folgen“, war der Inhalt einer ähnlichen Nachricht, der eine Internetadresse mit den Worten „verificanexi“ angehängt war.
Natürlich handelte es sich bei beiden Nachrichten um dreiste Betrugsversuche. Inbesondere die zweite Nachricht ist aufgrund ihres dürftigen Italienisch samt einigen Rechtschreibfehlern – etwa e anstatt è und blocchi großgeschrieben – leicht als betrügerische SMS zu erkennen. Der an die Nachricht angehängte Link führt zu einer Phishing-Seite, die den Zugang zu einer offiziellen Nexi-Seite vortäuscht. Dort wird der Benutzernamen, das Passwort und die Telefonnummer des Kunden abgefragt.
Es sei jedoch daran erinnert, dass bei der offiziellen App des Kreditkartenbetreibers Nexi nie nach der Telefonnummer gefragt wird, was ein deutliches Indiz ist, dass es sich um einen betrügerischen Zugriffsversuch handelt. Einmal in Besitz der persönlichen Daten wie Benutzername und Telefonnummer des Nexi-Kunden gelangt, rufen die Kriminellen ihn oder sie an. Sie geben sich betrügerischerweise als Nexi-Mitarbeiter aus und teilen dem Kunden mit, dass aufgrund des festgestellten ungewöhnlichen Zugriffs – sprich die Textnachricht – aus Sicherheitsgründen das gesamte Guthaben auf ein anderes Konto übertragen werden müsse.
Der Rest ist ein Kinderspiel. Der Betrüger teilt dem verunsicherten Kunden eine IBAN-Adresse mit und weist ihn an, sein gesamtes Geld auf das neue Konto zu überweisen. Offensichtlich ist der vom Betrüger angegebene IBAN-Code mit einem von ihm geführten Konto verbunden. Wenn der Kunde darauf hereinfällt, nimmt er die Überweisungen selbst vor und überweist das Geld an den Betrüger, ohne dass dieser sich selbst in die bankinternen Systeme einloggen muss.
Unter den gemeldeten Fällen gab es Kunden, die die Nachricht einfach ignorierten. Andere hingegen wandten sich an ihre Bank, um sich zu vergewissern, ob ihr Konto noch sicher sei. Obwohl diese SMS-Nachrichten leicht als Betrugsversuche erkennbar sind und obwohl die Banken – beispielsweise Raiffeisen über Aktuelle Warnungen – und Kreditkartenunternehmen ihre Kunden regelmäßig über den Umlauf von betrügerischen Nachrichten unterrichten, fielen bedauerlicherweise einige Personen auf diese Masche herein. Die Betrüger legen es offensichtlich darauf an, in der Menge der Kreditkartenkunden einige verängstigte und verunsicherte Personen zu finden, die ihnen die gewünschten Daten aushändigen.
Neben dieser Masche wurden in den letzten Tagen auch Fälle der sogenannten „Nummernwechsel“-Betrugsmasche bekannt. Bei dieser bereits in der Vergangenheit verwendeten Masche schicken vermeintliche Kinder ihren Eltern gefälschte SMS-Nachrichten, in denen sie sie bitten, sie über WhatsApp unter einer anderen Nummer zu kontaktieren. Sie geben vor, dass die alte Nummer verloren gegangen sei, und fügen hinzu, dass die alte Telefonnummer – offensichtlich zur Vermeidung von Gegenkontrollen – gelöscht werden solle. Von da an beginnt ein sehr intensives Gespräch, in dem der falsche Sohn oder die falsche Tochter unter verschiedenen Vorwänden um Hilfe und insbesondere um Geld bittet. Auch diese Masche ist normalerweise leicht als Betrugsversuch zu erkennen, aber ähnlich wie beim „Enkeltrick“ können hauptsächlich ältere Menschen auch dieser dreisten Masche zum Opfer fallen.
Es gilt, jeden Betrugsversuch zu melden und sich an die eigene Bank und gegebenenfalls an die Ordnungskräfte zu wenden.