Von: ka
Trient – Am Sonntag ging die dreitägige Adunata der Alpini zu Ende. Mit nahezu 400.000 Teilnehmern und Besuchern aus allen Regionen Italiens sowie aus dem nahen Ausland wurde das traditionelle Zusammentreffen der Veteranen der italienischen Gebirgstruppen zu einem großen Erfolg.
Bereits in der vergangenen Woche trafen die ersten Alpini in der Trentiner Landeshauptstadt ein. Auf eigens dafür ausgewiesenen Wiesen schlugen Tausende von jungen und alten Alpini ihre Zelte auf. Einige der Alpinisektionen brachten auch das Lieblingstier der italienischen Gebirgstruppen – den Maulesel – mit. Selbst beim Fahrkartenschalter des Trientner Bahnhofs durfte der geliebte, etwas störrische, aber geduldig alle Lasten tragende Vierbeiner mit dabei sein.
Als es Abend wurde, ging es in den Zeltstädten und besonders in Trients Innenstadt hoch her. Es wurde gegessen und – besonders viel – getrunken, gesungen und getanzt. Improvisierte Bands von Trommlern, Trompetern und Fanfarenbläsern gaben mitten in der feiernden Menschenmenge ein Ständchen und luden zum Tanz ein.
Zehntausende von fröhlichen Veteranen, ihre Familien und eine Unmenge von Schaulustigen und Besuchern feierten und tanzten bis in die frühen Morgenstunden hinein. Auch den ganzen Samstag hindurch – als die Alpini vor der Parade noch „frei“ hatten – ging das lustige, bunte Treiben in der Innenstadt weiter. Eine unüberschaubare Menge mischte sich essend, tanzend und feiernd unter die „Schwarzfedern“ und verwandelte die ganze Stadt Trient in eine einzige Partymeile.
Ernster wurde es dann am Sonntag, als die Veteranen der einzelnen Sektionen sowie reguläre Truppen der Alpini vor ihrem Präsidenten defilierten. Staatspräsident Sergio Mattarella ließ es sich trotz der schwierigen politischen Lage in Rom nicht nehmen, seinen Alpini die Aufwartung zu machen. Die Alpini freuten sich darüber sehr, weil seit 20 Jahren kein Staatspräsident mehr eine Adunata der Alpini besucht hatte.
100 Jahre nach Beendigung des Ersten Weltkrieges wurden auch viele Signale des Friedens ausgesendet und den Gefallenen aller damaligen Kontrahenten gedacht. Auf dem Soldatenfriedhof von Trient legte Staatspräsident Mattarella sowohl am Denkmal der italienischen Gefallenen als auch an dem der österreichisch-ungarischen Opfer des Krieges einen Kranz nieder. Beim Defilee in Rovereto paradierten sogar Alpini und Schützen gemeinsam durch die Innenstadt. Am Gefallenendenkmal der geschichtsträchtigen Trentiner Stadt legten Alpini und Schützen dann gemeinsam einen Kranz nieder.
Aber nicht alles ging bei der Adunata gut. Beim Versuch, mit einem Floß auf der Etsch von San Michele aus Trient zu erreichen, erlitten einige wackere Alpini Schiffbruch. Zum Glück zogen die zur Sicherheit anwesenden Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehr die durchnässten Veteranen aus dem Wasser.
Trotz der riesigen Menschenmenge – zwischen Alpini, deren Familien und Besuchern befanden sich zu Spitzenzeiten fast 400.000 Menschen in der Stadt – ging die Adunata ohne größere Zwischenfälle zu Ende. Auch einige Störangriffe verhinderten nicht, dass der dreitägige alpine Ausnahmezustand in Trient in guter Erinnerung bleiben wird.