Von: Ivd
Catania – Aktuelle Bilder von den höher gelegenen Teilen des Ätna ließen sich eher in Südtirol verorten statt in Süditalien. Genau dieser Umstand führte am Sonntag zu mehreren tragischen Unfällen. Ein 17-Jähriger und ein 60-Jähriger kamen bei Expeditionen ums Leben. Ein weiterer Jugendlicher ist schwer verletzt.
Das erste Unglück ereignete sich während eines Wanderausflugs am Südosthang. Ein 17-Jähriger aus Catania stürzte beim Überqueren eines steilen Abhangs in die Tiefe. Nachdem die Rettungskräfte ihn von der schwer zugänglichen Stelle bargen und in ein Krankenhaus brachten, starb der Junge wenige Stunden später. Laut der Zeitung La Sicilia könnte eine Schneewehe die Wandergruppe überrascht haben. Zwei weitere Mitglieder erlitten leichte Verletzungen.
Reiseleiter stirbt nach Sturz auf dem Eis
Am späten Nachmittag kam es zu einem weiteren tödlichen Unfall. Ein 60-jähriger Reiseleiter rutschte aus und schlug mit dem Kopf zuerst auf dem Eis auf. Trotz der raschen Rettung war der Mann bereits verstorben, als er im Krankenhaus eintraf. Laut Berichten der La Sicilia führte der Mann ein GPS-Gerät und ein Funkgerät bei sich, was darauf hindeutet, dass auch die richtige Ausrüstung in diesem Fall den tragischen Unfall nicht verhindern konnten.
Ebenfalls am Sonntag verletzte sich eine 16-Jährige schwer bei einem Sturz an einem anderen Hang des Ätna. Die Jugendliche verlor beim Schlittenfahren die Kontrolle und prallte mit dem Kopf auf den Boden. Sie wurde unter Code Rot, der höchsten Dringlichkeitsstufe, ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Ärzte bestand jedoch keine Lebensgefahr.
Schnee und Eis auf dem höchsten Vulkan Italiens
Seit dem 29. Dezember ist das 1.810 bis 2.336 Meter hohe Skigebiet Linguaglossa-Ätna Nord offiziell eröffnet. Dort können Skigäste aktuell mit einer Schneedecke von bis zu 50 Zentimetern rechnen. Auf einer Höhe von 2.500 Metern sind sogar bis zu 70 Zentimeter möglich.
Wegen des heißen Bodens kommt es streckenweise zu stark vereisten Flächen. Dazu kommen die starken Winde und Unwetter auf dem Ätna, weshalb die Skigebiete nur erfahrenen Skifahrern empfohlen wird. Das Skigebiet auf der Südseite des Vulkans bleibt bis auf weiteres geschlossen.
Tausende Besucher trotz der Gefahr
Aktuell sorgen strahlender Sonnenschein und eine dicke Schneedecke für perfekte Pistenbedingungen auf dem Ätna. Doch die Gefahren der außergewöhnlichen Lage machen ihn zu einem Erlebnis, das ausschließlich Profis wahrnehmen sollten. Die aktuellen Ereignisse unterstreichen, dass sich nicht einmal erfahrene Tourengänger und Ortskundige vor den Gefahren perfekt geschützt können.
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