Von: Ivd
Rom – Mittelmeer-Urlauber müssen sich in diesem Jahr auf ungebetene Badegäste einstellen: Ein schleimiger Algenteppich hat sich vor den Küsten von Italien, Slowenien und Kroatien ausgebreitet. Das als „Meeresrotz“ bekannte Phänomen trat erstmals vor circa einem Monat im Golf von Triest auf. Mittlerweile hat es sich auf weite Teile beliebter Urlaubsorte im Süden des Landes ausgedehnt. Besonders kleinere Fischer leiden unter den Algen. Für Badegäste ist der Rotz zwar eklig, jedoch ungefährlich.
Woher kommt der Schleim?
Meeresschleim entsteht durch eine Anhäufung organischer Substanzen an der Meeresoberfläche und in den oberen Wasserschichten. Sie besteht hauptsächlich aus den Resten von Mikroorganismen und vor allem Algen, daher die schleimige Konsistenz. Während der Schleim für Badegäste ungefährlich ist, beeinträchtigt er das Badevergnügen erheblich.
Attilio Rinaldi, ehemaliger Präsident des Meeresforschungszentrums in Cesenatico, betont, dass Algenschleim bereits seit dem 19. Jahrhundert auftritt. Die genaue Ursache für das Auftreten zu bestimmten Zeiten ist jedoch unbekannt. „Dagegen kann man wenig tun“, so Rinaldi. „Wenn der Algenschleim auftaucht, kann man nur hoffen, dass er von starken Wellen weggespült wird.“
Un mare di… mucillagine 😒 pic.twitter.com/eCz1LERGEP
— Rosa ( ˘ ³˘)♥ (@Rosyrosa_74) July 14, 2024
Auswirkungen auf den Tourismus und die Fischerei
Nicht nur Touristen sind von dem Algenschleim betroffen. Auch die Fischer leiden unter den Auswirkungen. Der Verband Confcooperative Fedagripesca berichtet, dass die Hitzewelle der vergangenen Tage die Situation verschärft hat. Fischerboote, insbesondere kleinere, haben Schwierigkeiten, durch den Schleim zu navigieren, was die Fischerei nahezu unmöglich macht. Schäden an den Netzen und blockierte Propeller sind weitere Probleme, die die Fischer belasten.
Michele Gani fügt hinzu, dass die außergewöhnlichen Regenfälle der letzten Wochen viel Süßwasser ins Meer gespült haben, was den Salzgehalt verringert und möglicherweise zur Entstehung des Schleims beigetragen hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob Maßnahmen zur Bewältigung des Problems ergriffen werden.
Bevor ihr euern wohlverdienten Jahresurlaub plant, informiert euch über die Lage vor Ort. Der Schleim hat sich bereits in weite Teile des Landes ausgebreitet, kann aber genauso schnell wieder verschwinden.