Von: Ivd
Mantua – „Mando es isch Zeit“ – unter dieses Motto stellte der Schützenbezirk Pustertal am 20. Februar 2025 die Gedenkfeier für den Sandwirt. Heuer oblag es den Pusterer Schützen, im Auftrag des Südtiroler Schützenbundes, die Feier am Sterbeort Hofers zu organisieren. Es wurde Tatendrang, Einigkeit und Kampfgeist demonstriert sowie für Hofers Werte eingestanden: für Glaube, Heimat und Vaterland.
Der Einladung von Bezirksmajor Thomas Innerhofer waren 45 Fahnenabordnungen mit rund 400 Schützen und Marketenderinnen aus dem Pustertal, dem Viertel Osttirol und dem gesamten historischen Tirol sowie Abordnungen von Traditionsverbänden gefolgt. Zu den Ehrengästen zählten Vertreter der Bundes- und verschiedener Bezirksleitungen sowie aus der Politik unter anderem der Präsident der Bezirksgemeinschaft Pustertal, Robert Alexander Steger, und der Pfalzner Vizebürgermeister Martin Seeber.
Nach der Meldung und Frontabschreitung bei der Porta Giulia marschierten die Schützen und Abordnungen, angeführt von der Schützenkapelle Pichl und der Ehrenkompanie Sichelburg Pfalzen, zum Andreas Hofer Park, wo das Andreas-Hofer-Denkmal steht.
Es folgten die Grußworte des Bezirksmajors Thomas Innerhofer, der im Namen des Südtiroler Schützenbundes und des Bezirks Pustertal alle Delegationen sowie die politischen und geistlichen Vertretungen begrüßte. Er betonte, dass die Werte Andreas Hofers keineswegs altmodisch geworden seien. Hofer sei ein Pionier der Selbstbestimmung und der Freiheit der Völker gewesen und somit seiner Zeit weit voraus. Innerhofer rief alle Tiroler auf, in Ehrfurcht Andreas Hofers zu gedenken, denn dessen Werte seien fundamental wichtig für das Fortbestehen der Tiroler Eigenart.
Der Landeskommandant Major Roland Seppi überbrachte die Grüße des Südtiroler Schützenbundes an die Pusterer Kameraden. Die schöne Stadt Mantua sei immer sehr zuvorkommend und gastfreundlich gegenüber den Gästen aus Tirol. Er erinnerte daran, dass Andreas Hofer gegen die imperialistische Gier der Franzosen und Bayern gekämpft habe. 1919 sei es wiederum das Italien des Risorgimento gewesen, das sich Teile des Tiroler Landes gegen den Willen der Bevölkerung angeeignet habe. Seine nächsten Worte richtete er an die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, in deren Land die Schützen heute zu Gast seien. Sie erwarte von ihren Gesprächspartnern, dass sie die Kultur und Würde ihres Volkes achten. „Ebenso erwarte sich das Tiroler Volk von Italien die gleiche Achtung gegenüber seiner Kultur und seinem Land. Für künftige Entscheidungen sollte eine Frau Meloni daran denken“, so die Schützen.
Der Bürgermeister von Mantua, Mattia Palazzi, hieß die Gäste herzlich willkommen.
Nach den Grußworten wurde die Heilige Messe von Landeskurat Pater Christoph Waldner OT, Bezirkskurat Dekan Michael Bachmann CanReg und den Konzelebranten Don Augusto Rossato, Don Matteo Palazzani und Hochwürden Rüdiger Weinstrauch gefeiert. Die Schützenkapelle Pichl gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit.
Der Bürgermeister von Pfalzen, Roland Tinkhauser, stellte in seiner Gedenkrede klar, dass Andreas Hofer ein Mann gewesen sei, der nicht nur für die Menschen seiner Zeit, sondern auch für die Zukunft seines Landes gekämpft habe. Er habe feste Grundsätze gehabt. Genau das sei die Botschaft, die wir aus seinem Leben ziehen können: Mit Mut, Überzeugung und Standhaftigkeit sei es möglich, eine sichere Zukunft mit festen Werten, Heimat und Kultur zu bewahren.
In Gedenken an den Sandwirt wurde beim Andreas-Hofer-Denkmal ein Kranz niedergelegt, und zu seinen Ehren feuerte die Ehrenkompanie Sichelburg Pfalzen unter dem Kommando von Hauptmann Werner Oberhollenzer eine Ehrensalve ab.
Anschließend begab sich die Delegation zum Palazzo d’Arco, wo Andreas Hofer 1810 von einem französischen Militärgericht zu Tode verurteilt wurde. Hier richtete Dr. Claudia Bonora, die Kulturreferentin des Hofer-Museums, ihre Grußworte an die Gäste. Die Reden endeten mit den Dankesworten von Bezirksmajor Thomas Innerhofer.
Im Palazzo d‘Arco befindet sich eine Gedenktafel, an der ebenfalls ein Kranz niedergelegt wurde. Der zweite Teil der Gedenkfeier in Mantua endete mit dem Abspielen der Tiroler Landeshymne.
Nach der Aufstellung vor dem Palazzo d’Arco erfolgte der feierliche Abmarsch aller Formationen durch die Stadt. Besonders der neugegründete Pustertaler Trommlerzug mit vielen jungen Gesichtern brachte dabei Schwung in den Zug.
Die Schützen marschierten zu eine der wichtigsten Pilgerstätten der Region, der St.-Andreas-Basilika, in der eine Reliquie des Heiligen Blutes Christi aufbewahrt wird. Dort erteilte der „Rettore“ der Basilika, Don Stefano Savoia, allen Anwesenden seinen Segen. Mit dem gemeinsamen Singen von „Großer Gott, wir loben dich“ endete die Gedenkfeier feierlich.
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